FINMA und Weko untersuchen mögliche Devisen-Manipulationen

FINMA und Weko untersuchen mögliche Devisen-Manipulationen
(Foto: Rrraum - Fotolia.com)

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Bern – Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) führt gegenwärtig Untersuchungen bei mehreren Schweizer Finanzinstituten im Zusammenhang mit möglichen Manipulationen von Fremdwährungskursen durch. Sie koordiniere sich dabei eng mit ausländischen Behörden, da international eine Vielzahl von Banken potentiell betroffen sei, teilte die FINMA am Freitag mit. Auch die Wettbewerbskommission (Weko) untersucht nun mögliche Unregelmässigkeiten von Schweizer Banken im Devisenhandel.

Details zu möglicherweise involvierten Finanzinstituten oder laufenden Untersuchungen gebe die FINMA keine bekannt, heisst es in der Mitteilung weiter. Ob die Untersuchung Befragungen oder auch Durchsuchungen beinhaltet, wollte ein Sprecher der FINMA auf Anfrage nicht kommentieren. Das Weko-Sekretariat hat bereits am vergangenen Montag eine Vorabklärung wegen möglicher Kartellabsprachen zwischen verschiedenen Banken eröffnet. Die Institute sollen durch Absprachen diverse Währungswechselkurse manipuliert haben, teilte die Behörde am Freitagabend mit.

Auffällige Kursbewegungen
Die Untersuchungen dürften im Zusammenhang mit Vorwürfen über Manipulationen im Devisenmarkt stehen, die im Sommer in Grossbritannien nach auffälligen Kursbewegungen laut geworden waren. Danach hätten Händler verschiedener Banken Informationen über grosse Devisengeschäfte ihrer Kunden genutzt, um im Vorfeld der Abwicklung auf eigene Rechnung Gegengeschäfte zu machen. In Medienberichten war damals darauf hingewiesen worden, dass die grössten Devisenhändler auch die UBS, die Deutsche Bank, die Citigroup und Barclays umfassten.

FINMA und Weko arbeiten zusammen
Die Einleitung weiterer Schritte zu einem späteren Zeitpunkt werde gegenwärtig geprüft, heisst es  bei der Weko weiter. Das Weko-Sekretariat stehe bereits in Kontakt mit der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA). Die Namen der betroffenen Unternehmen gibt die Weko derzeit nicht bekannt.

Die FINMA hatte am Morgen bekanntgegeben, Untersuchungen bei mehreren Schweizer Finanzinstituten im Zusammenhang mit möglichen Manipulationen von Fremdwährungskursen durchzuführen. Auch die FINMA gab allerdings keine weiteren Einzelheiten bekannt. Sie koordiniere sich bei den Untersuchungen «eng mit ausländischen Behörden, da international eine Vielzahl von Banken potentiell betroffen sei», liess sie einzig verlauten.

Die Untersuchungen dürften im Zusammenhang mit Vorwürfen über Manipulationen im Devisenhandel stehen, denen die britische Finanzmarktaufsicht FCA bereits seit dem Sommer nachgeht. Am Berichtstag hatte auch das Internet-Portal «Inside Paradeplatz» von Entlassungen zweier Devisenhändler bei der Grossbank UBS in Zürich sowie in New York berichtet. Sämtliche angefragten Banken haben am Freitag einen Kommentar zu den Untersuchungen verweigert.

FCA: «Mit betroffenen Parteien im Gespräch»
Ein Sprecher der britischen Finanzaufsichtsbehörde FCA wollte am Freitag gegenüber der AWP keine Stellung zu den Vorgängen nehmen: Die FCA habe die Vorwürfe zur Kenntnis genommen und sei «mit den betroffenen Parteien im Gespräch», sagte er lediglich. Ob die Behörde eine Untersuchung eingeleitet habe, wollte er nicht kommentieren. Die FCA arbeite «regelmässig mit internationalen Aufsichtsbehörden zusammen, einschliesslich der FINMA», sagte er lediglich.

Entlassungen bei der UBS
Das Portal «Inside Paradeplatz» berichtet am Freitag von Entlassungen von zwei Devisenhändlern in Zürich und New York, die im Zusammenhang mit diesen Manipulationen stehen sollen. Die UBS wollte allerdings auf Anfrage keine Stellung zu dem Artikel beziehen.

Sprecher der Grossbanken UBS und CS wollten zudem weder bestätigen noch dementieren, dass ihre Banken zu den von der FINMA untersuchten Instituten gehörten. Offenbar nicht in der Schusslinie sieht sich die ZKB: «Die Zürcher Kantonalbank hat zum jetzigen Zeitpunkt keine Kenntnisse über Untersuchungen der FINMA im Zusammenhang mit möglichen Manipulationen von Fremdwährungskursen», teilte ein ZKB-Sprecher mit. (awp/mc/pg/cs)

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