Fitch droht Spanien nicht mehr mit Bonitäts-Senkung

Fitch droht Spanien nicht mehr mit Bonitäts-Senkung

London – Die Ratingagentur Fitch droht dem Euro-Krisenland Spanien nicht länger mit der Abstufung der Bonitätsnote. Der Ausblick für die Kreditbewertung sei von «negativ» auf «stabil» angehoben worden, teilte die Agentur am Freitag in London mit. Der viertgrössten Euro-Volkswirtschaft drohen damit vorerst keine weiteren Rating-Abstufungen, wenngleich die Bonitätsnote mit «BBB» nur zwei Stufen über dem sogenannten Ramschniveau bestätigt wurde.

Fitch honoriert mit der Entscheidung, dass Spanien die Rezession im dritten Quartal – und damit früher als von den Bonitätsprüfern erwartet – überwinden konnte. Die Wirtschaft war nach langer Durststrecke um magere 0,1 Prozent zum Vorquartal gewachsen. In der Begründung der Kreditwächter heisst es weiter, die Anpassungen in der Zahlungsbilanz erfolgten in einem schnelleren Tempo als angenommen.

Restrukturierung des Bankensektors kommt voran
Auch die Restrukturierung des Bankensektors sei seit Ende 2012 gut vorangekommen, schreiben die Fitch-Analysten. Damals hatte das Land eine Notfallkreditlinie von bis zu 100 Milliarden Euro von seinen Euro-Partnern erhalten, um seine nach einer geplatzten Immobilienblase maroden Banken sanieren zu können.

Anleger hatten zuletzt wieder verstärkt auf spanische Staatsanleihen gesetzt. Am Donnerstag war die Rendite, die die Papiere für Investoren abwerfen, im der richtungsweisenden Laufzeit über zehn Jahre erstmals seit Anfang Mai unter die Marke von 4,0 Prozent gefallen. Nach der Rating-Entscheidung ging sie weiter zurück und stand am Freitagabend bei 3,96 Prozent.

S&P und Moody’s benoten Spanien kritischer
Bei den anderen beiden grossen Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s wird Spanien mit «BBB-» und «Baa3» um jeweils eine Note kritischer als bei Fitch und nur minimal über Ramsch bewertet. Bei beiden Agenturen ist der Ausblick negativ, es drohen also weitere Abstufungen der Kreditwürdigkeit. (awp/mc/ps)

 

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