GAM bleibt in Verlustzone und verzeichnet weitere Vermögensabflüsse

GAM bleibt in Verlustzone und verzeichnet weitere Vermögensabflüsse

Zürich – GAM hat im ersten Halbjahr 2025 erneut einen hohen Verlust geschrieben. Die verwalteten Vermögen sind bei erneuten Nettomittelabflüssen weiter deutlich geschrumpft. Der Asset-Manager sieht seine Transformation nun als abgeschlossen an und will sich künftig auf Wachstum konzentrieren.

Für das erste Halbjahr 2025 resultierte ein erneuter Nettoverlust von 40,7 Millionen nach einem Minus von 39,1 Millionen Franken im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Nettoverlust enthalten sind laut Mitteilung vom Donnerstag 6,3 Millionen für Restrukturierungs- und sonstige Aufwendungen.

Der operative Verlust von Steuern belief sich auf 34,1 Millionen Franken (VJ -33,2 Mio). Der leichte Anstieg sei darauf zurückzuführen, dass die gesunkenen Netto-Provisionserträge nicht vollständig durch Kostensenkungen ausgeglichen werden konnten.

Hohe Vermögensabflüsse
Deutlich geschrumpft sind die verwalteten Vermögen, die sich per Ende Juni noch auf 12,7 Milliarden Franken beliefen gegenüber 16,3 Milliarden per Ende 2024. Für die hohen Abflüsse macht das Unternehmen in erster Linie Veränderungen im European-Equity-Team und den Wechsel zu Swiss Re in Bezug auf GAMs Cat-Bond-Fonds verantwortlich.

Insgesamt beliefen sich die Nettomittelabflüsse im ersten Halbjahr auf 3,0 Milliarden Franken nach einem Minus von 1,8 Milliarden im Vorjahr, dazu kamen noch Veräusserungen über 0,4 Milliarden. Negative Markt- und Wechselkursentwicklungen im Geschäftsbereich «Alternatives» führten zu einem weiteren Rückgang von 0,2 Milliarden Franken.

GAM habe aber mit seinen Produkten eine «starke Anlageperformance» erzielt, betont das Finanzinstitut. So hätten 55 Prozent der verwalteten Vermögen im Investment Management die Vergleichsgruppe über drei Jahre übertroffen und 76 Prozent über fünf Jahre.

Neue Führung
Nach abgeschlossener Transformation will GAM nun dank einer vereinfachten Struktur und mit einer erneuerten Führung unter dem per Anfang Juli gestarteten CEO Albert Saporta in eine «neue Phase» eintreten. Das Unternehmen will dabei auch von der Unterstützung des Mehrheitsaktionärs NJJ Holding des französischen Investors und Telekomunternehmers Xavier Niel profitieren.

Die von der NJJ-Tochtergesellschaft Rock Investment bereitgestellte Kreditfazilität von 100 Millionen Franken sei nun bis zum Dezember 2027 verlängert, schreibt GAM. Bis Ende Juni 2025 seien davon 16,5 Millionen Franken in Anspruch genommen worden.

Der Investmentmanager GAM kämpft seit Jahren mit den Folgen hausgemachter Probleme. Seit 2018 ein prominenter Fondsmanager wegen Verfehlungen suspendiert wurde, hat der Ässet Manager andauernde Geldabflüsse aus seinen Anlagevehikeln hinnehmen müssen. (awp/mc/ps)

GAM Holding

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert