Gläubiger bleiben bei Zusage für Schuldenschnitt

Gläubiger bleiben bei Zusage für Schuldenschnitt

Athen – Auch nach dem jüngsten EU-Gipfel zur Euro-Rettung halten die grossen Banken und Versicherer einem Bericht zufolge an dem freiwilligen 50-prozentigen Schuldenschnitt für Griechenland fest. Das berichtete das «Handelsblatt» am Dienstag unter Berufung auf eine Umfrage. Der Weltbankenverband IIF befinde sich derzeit in letzten Gesprächen, um die Details festzulegen, hiess es unter Berufung auf Finanzkreise weiter. Das solle bis Freitag dieser Woche geschehen.

Beide Seiten haben sich aber noch nicht endgültig einigen können, wie es aus Kreisen des Finanzministeriums hiess. Knackpunkt sei die Frage, zu welchem Satz die nach dem 50-prozentigen Verzicht verbleibenden Schulden verzinst werden sollen. Athen habe 4,5 Prozent vorgeschlagen, die Banken hätten zunächst 8 Prozent gefordert und seien danach auf 6 Prozent zurückgegangen. Die Gespräche wurden vertagt. Es wird davon ausgegangen, dass eine endgültige Einigung erst Ende Januar zu erwarten sei.

Grundstein für die Rettung vor Staatsbankrott
Das Schuldenschnittprogramm gilt als der Grundstein für die Rettung des Landes vorm Staatsbankrott. Um die marode Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, setzt Athen auch auf Hilfe der EU. Der zuständige EU-Kommissar für Regionalpolitik, Johannes Hahn, und der Chef der EU-Task-Force für Griechenland, Horst Reichenbach, erörterten in Athen entsprechende Möglichkeiten. «Das Erste, was gemacht werden muss, ist, diese Sparmassnahmen mit den EU-Bemühungen zu kombinieren, um die griechische Wirtschaft zu stützen», sagte der Finanzminister Venizelos nach dem Treffen im griechischen Fernsehen.

Investitionsprogramm für 125’000 Jobs
Die EU-Vertreter haben nach griechischen Medienberichten ein Investitionsprogramm für 125 000 Arbeitsplätze ausgearbeitet. Es gehe um 10,5 Milliarden Euro aus EU-Geldern, die für den Ausbau der Infrastruktur ausgegeben werden sollen. Das Programm soll ständig von EU-Mitarbeitern verfolgt und geprüft werden. Task-Force-Chef Reichenbach stellte jedoch einige Verspätungen bei geplanten Privatisierungen im Lande fest. (awp/mc/pg)

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