Grand Resort Bad Ragaz: Neue Leitung für Blaues Gold

Grand Resort Bad Ragaz: Neue Leitung für Blaues Gold

Mit einem symbolischen «goldenen Meter» Rohrleitung wurde der Bau der dritten Thermalwasserleitung von der Taminaschlucht nach Bad Ragaz abgeschlossen. (Foto: GRBR)

Bad Ragaz – Seit 1840 wird das Thermalwasser aus der nahen Taminaschlucht bis nach Bad Ragaz geleitet. Es hat das einstige Bauerndorf zu dem gemacht, was es heute ist – einem Kurort von Weltruf, der 2015 das 175-Jahr-Jubiläum seines «Blauen Goldes» feiert. Im Jubiläumsjahr wurde nun die neue 4,5 km lange Leitung eröffnet, die für die Bevölkerung sowie Gäste der Ferienregion Heidiland und des Grand Resort Bad Ragaz (GRBR) die Wasserversorgung sichert.

Vom Bauerndorf zum Weltkurort: Seit das Thermalwasser 1840 zum ersten Mal nach Bad Ragaz geleitet wurde, hat sich das Dorfbild von Bad Ragaz radikal gewandelt. Das «Blaue Gold», wie das Wasser im Kurort genannt wird, ist Ausgangspunkt der touristischen Erfolgsgeschichte von Bad Ragaz und bildet auch heute noch die Basis für ein einzigartiges touristisches Angebot. «Mit dem öffentlichen Thermalheilbad Tamina Therme und dem Grand Resort Bad Ragaz, dem führenden Wellbeing und Medical Health Resort Europas, verfügen wir über zwei Angebote, die unsere Region unverwechselbar machen», erklärt Björn Caviezel, CEO der Heidiland Tourismus AG. Entsprechend stolz sei man auf dieses Alleinstellungsmerkmal. Eigentümer dieses Alleinstellungsmerkmals, der Therme Pfäfers (der Thermalwasserquelle in der Taminaschlucht), ist der Kanton St. Gallen. Für diesen ist neben den beiden touristischen Thermalwasser-Nutzern auch die Kliniken Valens ein Aushängeschild der Region, das auf das Thermalwasser zurückgreift. «Das Grand Resort Bad Ragaz, die Tamina Therme und die Kliniken Valens verdanken ihren hervorragenden Ruf auch dem Thermalwasser», so Reto Denoth, Leiter Stv. Sektion Wasserkraft, Amt für Umwelt und Energie (AFU) des Kanton St. Gallen. Er streicht auch die volkswirtschaftliche Bedeutung der Quelle für die Gemeinden Pfäfers und Bad Ragaz sowie für den Kanton St. Gallen hervor. So ist das Grand Resort Bad Ragaz mit über 700 Mitarbeitenden beispielsweise der grösste Arbeitgeber der Region. «Jährlich fliessen über CHF 90 Mio. beispielsweise in Form von Löhnen, Wareneinkäufen oder Steuern wieder zurück in die Gemeinde, die Region und an den Kanton», so Peter P. Tschirky, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Grand Resort Bad Ragaz.

Konzession über Blaues Gold für Grand Resort Bad Ragaz
Grundlage für den nachhaltigen Betrieb des Grand Resort Bad Ragaz ist dabei die mit dem Kanton geschlossene Wasserrechtskonzession für die Nutzung des Thermalwassers. Diese wurde letztmals im Jahr 2003 erneuert und bis ins Jahr 2067 verlängert. Darin ist die Thermalwasserlieferungen an die Bäder der Stiftung Kliniken Valens für medizinisch-therapeutische Zwecke sowie an das Dorfbad Bad Ragaz und insbesondere auch die Betriebspflicht für Hotels und öffentliche Bäder geregelt. Die Konzession gewährt dem Resort vor allem die erforderliche Rechtssicherheit die für das Unternehmen nötig ist, um in die Zukunft investieren zu können. So hatte man beispielsweise in den Jahren 2007 bis 2009 Investitionen von über CHF 160 Mio. in das Fünf-Sterne-Resort getätigt.

Dieses bietet seinen Gästen ein umfangreiches Angebot, bei dem das Thermalwasser im Zentrum steht. «In unserem Wellbeing und Medical Health Resort ist das 36.5° warme, heilende Thermalwasser das zentrale Element», erklärt Peter P. Tschirky, «es entspannt die Gäste im Helenabad des Spa-Bereiches oder in der Tamina Therme, es ist Ursprung der Leistungen unseres Medizinischen Zentrums und fliesst in den Zimmern der Spa Suites aus jedem Wasserhahn. So kann der Gast das Thermalwasser im eigenen Zimmer erleben.» Das Blaue Gold begleitet den Gast aber schon von Beginn seines Aufenthalts an, wie Tschirky weiss: «Wir offerieren unseren Gästen bereits beim Check-in ein Glas Thermalwasser. Sie trinken es bei Tisch, erleben es als Bestandteil der hauseigenen Kosmetiklinie auf dem Zimmer und geniessen es in den Spa-Anwendungen, die ebenfalls das Wasser nutzen.» Als Jubiläumshighlight präsentierte das Resort kürzlich mit dem «Quell 36.5» ein hauseigenes Spezialbier aus Thermalwasser, das in einer 0,375l Champagnerflasche serviert wird.

Neue Thermalwasserleitung zum Jubiläum
Der Betrieb der Hotels, der Therapie- und Bäderanlagen des Grand Resort Bad Ragaz, des Dorfbads und der Kliniken Valens ist stark vom Thermalwasser abhängig. Die Transportleitung ist damit ein neuralgischer Lebensnerv für die vielfältige Nutzung des Thermalwassers. Die bald 60 Jahre alten isolierten Leitungen aus Eternit genügten den heute an eine Thermalwassernutzung gestellten Anforderungen in verschiedener Hinsicht nicht mehr. «Für die langfristige Gewährleistung der Versorgungssicherheit war deren Ersatz unumgänglich», stellt Denoth fest. Pünktlich zum Jubiläum wurde die 4,5 km lange Thermalwasserleitung daher erneuert. Der Kantonsrat des Kanton St. Gallen genehmigte den Rechnungsvoranschlag in der Novembersession 2013, so dass die Arbeiten in der Folge unverzüglich aufgenommen werden konnten. «Die Leitung war das wohl herausforderndste Projekt in den letzten Jahren, da während dem Ersatz der Leitung die Wasserversorgung durchgehend gewährleistet werden musste», vergleicht Reto Schwengeler, Leiter Infrastruktur & Sicherheit im Grand Resort Bad Ragaz, die Bauarbeiten mit einer Operation am offenen Herzen des Resorts.

Das für alle Beteiligten sehr emotionale Projekt wurde im Wesentlichen nur in der Vor- und Nachsaison, wenn die Badstrasse für den Publikumsverkehr gesperrt und das Alte Bad Pfäfers geschlossen war, ausgeführt. Dank milder Winter konnten die Arbeiten zügig voranschreiten. Der Ersatz der Leitung nach Valens konnte zeitlich unabhängig von der Schluchtleitung erfolgen. Dass nach 175 Jahren erst die dritte Thermalwasserleitung verlegt wurde, spricht für die Zuverlässigkeit und Qualität früherer Technik. Bei den Verlegearbeiten der neuen Leitung stiessen die Arbeiter auf Überreste der alten Holzteuchelleitung von 1840, die trotz des verrotteten Holzes noch gut erkennbar war. Auch die neue Leitung aus isolierten Kunststoffrohren verspricht Langlebigkeit. Dafür wurde die Leitung in einer Tiefe von mindestens 80 Zentimetern verlegt, um sie so vor Beschädigungen durch Steinschlag und Temperaturschwankungen zu schützen. Die Leitung aus den 1960er Jahren blieb bestehen – sie dient als Ummantelung für eine Notleitung die parallel zur neuen Hauptversorgungsleitung erstellt wurde. Mit dem Verlegen eines symbolischen «goldenen Meters» wurden die Bauarbeiten der neuen Leitung für das «Blaue Gold» am 31. März 2015 erfolgreich und pünktlich zum Jubiläumsjahr «Bad Ragaz feiert 175 Jahre Thermalwasser» abgeschlossen. Die Baukosten von rund CHF 5 Mio. verteilen sich auf das Grand Resort Bad Ragaz und den Kanton St. Gallen.

Feiern, stolz sein und nach vorne blicken
Dank vorbildlicher Zusammenarbeit aller Beteiligten ist der Lebensnerv für die Thermalwassernutzung weiterhin gesichert. «Aber auch das beste Wasser nützt nichts, wenn nicht laufend innovative Ideen zu dessen Nutzung umgesetzt worden wären und hoffentlich auch künftig noch umgesetzt werden. Das Kulturerbe der Therme Pfäfers gilt es über Generationen hin zu bewahren und zu fördern», so Reto Denoth. Die Bedeutung des Wassers soll im Jubiläumsjahr gemeinsam mit der ganzen Bad Ragazer Bevölkerung und dem Gewerbe nach aussen getragen und gefeiert werden. Mit einer festlichen Beflaggung des Dorfes, der Einbindung des Themas in die 6. Bad RagARTz unter dem Motto «Blau» und vielen speziellen Aktionen rund das Thema Wasser will man der ruhmreichen Vergangenheit des heilenden Wassers aus der Taminaschlucht gerecht werden. Das Jubiläum soll aber auch dazu dienen, nach vorne zu blicken. «Bad Ragaz vereint als moderner Kurort alles, was der Gast heute für kurze Auszeiten aus dem hektischen Alltag sucht: Die ruhige Lage mit guten Anschlüssen an Metropolen wir Zürich, die einzigartige Wirkung des Wassers, Kultur, vielfältige Möglichkeiten zur aktiven Erholung in der nahen Umgebung und eine hervorragende Gastronomie sowie die Nähe zum bekannten Weinbaugebiet der Bündner Herrschaft», fasst Björn Caviezel die touristischen Vorteile von Bad Ragaz in der Ferienregion Heidiland zusammen.

Ausflugstipp: Publikumsöffnung der Taminaschlucht
Am Samstag, 25. April 2015 öffnet die Taminaschlucht ihre Tore nach der Winterpause wieder für das Publikum – am Sonntag, 26. April bietet sie zwischen 11.00 und 16.00 Uhr freien Eintritt. Mit dem Schluchtenbus von Bad Ragaz Bahnhof oder Zentrum ist das Alte Bad Pfäfers bequem erreichbar. Das älteste Barockbad der Schweiz dient heute als Museum, Gaststätte und als Ort kultureller Veranstaltungen. Das ganze Gebäude inklusive der Wirtschaftsräume und der Kapelle kann von den Besuchern besichtigt werden – auch Führungen werden angeboten. Wenige Meter vom Alten Bad Pfäfers entfernt befindet sich der Eingang zur mystischen Thermalwasser-Quellschlucht. Der 450 Meter lange, sichere und auch etwas abenteuerliche Weg führt dem Fels entlang, im letzten Stück über einen Stollen ins Felseninnere, am Thermalwasserbrunnen vorbei bis zur Quellwasser-Grotte und einer Aussichtsplattform. Neu installierte Schautafeln und ein Informationsbildschirm bieten spannende Einblicke in die Geschichte des Wassers und seiner Leitungen. Nach Bad Ragaz zurück können Besucher der Tamina entlang nach Bad Ragaz zurück wandern (Dauer ca. 1h) und den Tag in den Becken der Tamina Therme ausklingen lassen. (GRBR/mc/ps)

Aktienkurs Grand Resort Bad Ragaz

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