Helvetia steigert im Geschäftsjahr 2012 den Gewinn um 18%

Helvetia steigert im Geschäftsjahr 2012 den Gewinn um 18%

Stefan Loacker, CEO Helvetia. (Foto: Helvetia)

St. Gallen – Die Helvetia Gruppe hat im Geschäftsjahr 2012 den Gewinn deutlich gesteigert und schlägt den Aktionären eine Dividendenerhöhung vor. Nebst der verbesserten operativen Performance profitierte der Versicherer von einer guten Performance mit den Kapitalanlagen. An den mittelfristigen Ziele hält die Helvetia fest, allerdings wird die Eigenkapitalrendite im gegenwärtigen Zinsumfeld vorübergehend etwas schwächer ausfallen.

Der Gruppengewinn wuchs in der Berichtsperiode um 18% auf 342,2 Mio CHF. Damit hat die Helvetia die Markterwartungen von durchschnittlich 339 Mio leicht übertroffen. Das Geschäftsvolumen ging um 2,7% auf 6,98 Mrd zurück, wie der Versicherer am Montag schreibt. In Lokalwährungen sank das Volumen um 1,8%.

Den Aktionären wird die Ausschüttung einer Dividende von 17 CHF je Aktie vorgeschlagen, nachdem zuvor 16 CHF bezahlt worden sind. Helvetia werde die verbleibenden Kapitaleinlagen von 122,1 Mio den Aktionären ausschütten, womit 14 CHF je Aktie für Privatpersonen in der Schweiz steuerfrei zur Auszahlung kommen.

Angesichts des anhaltend anspruchsvollen europäischen Marktumfeldes habe die Helvetia eine erfreuliche Leistung gezeigt, wird CEO Stefan Loacker in der Mitteilung zitiert. Das Nicht-Lebengeschäft habe mit einer «sehr guten» Gewinnkraft überzeugt. So verbesserte sich die Combined Ratio gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozentpunkte auf 93,5%. Im Lebengeschäft seien die Margen zwischen laufendem Ertrag und durchschnittlicher Zinsgarantie stabil geblieben.

Überzeugende Anlageperformance
Das konsolidierte Eigenkapital (ohne Vorzugspapiere) der Versicherungsgesellschaft belief sich per Ende 2012 auf 3,80 Mrd CHF, Ende 2011 hatte es 3,38 Mrd betragen. Dabei errechnet sich eine Eigenkapitalrendite von 9,2% nach 8,6%. Inklusive der Vorzugspapiere wuchs das Eigenkapital dank der guten Wertentwicklung der Kapitalanlagen um 12% auf 4,10 Mrd. Die Solvenzrate wird mit 229% nach 221% vor Jahresfrist angegeben.

Mit den Kapitalanlagen erzielte die Helvetia inklusive nicht-realisierter Gewinne und Verluste auf Anlagen von 680 Mio CHF eine Gesamtanlageperformance von 5,5% nach 3,6%. Das Anlageresultat kletterte um 34% auf 1,18 Mrd CHF in die Höhe, bei einer entsprechenden Rendite von 3,5%.

Deutschland mit Gewinn
Nebst dem gewohnt starken Schweizer Heimmarkt hätten auch die Auslandsmärkte mit markant besseren Ergebnissen aufgewartet, so die Mitteilung weiter. Zwar sank in der Schweiz der Gewinn auf 237 Mio CHF nach 261 Mio im Vorjahr. Die Combined Ratio verbesserte sich aber dennoch um einen Prozentpunkt auf 85,0%.

In Deutschland erzielte die Helvetia dank gezielter Massnahmen einen Gewinn von 27 Mio CHF nach dem Verlust von 18 Mio aus dem Vorjahr. Auch in Italien (17 Mio) und Spanien (21 Mio) erzielte Helvetia positive Resultate. Derweil weise das von Unwettern und Frostschäden betroffene Österreich eine Combined Ratio von über 100% aus.

Das Geschäftsvolumen ging in der Schweiz um 131 Mio oder 3,2% zurück. Dabei sei der planmässige Rückgang mit Einmaleinlagen im Kollektiv-Lebengeschäft teilweise durch Wachstum im Einzelleben kompensiert worden. Die Bruttoprämieneinnahmen im Schweizer Lebengeschäft sanken so um 3,8% auf 3,18 Mrd CHF. Die Nichtlebenprämien gingen im Heimmarkt um 0,8% auf 796 Mio zurück, bedingt durch den Verkauf des Unfall- und Krankengeschäfts. Die weitergeführten Bereiche seien um 2,9% gewachsen.

Ziele bestätigt
Helvetia nutze ihre Kapitalstärke gezielt zur Fortsetzung des europäischen Wachstumskurses. So hat die Gruppe im Berichtsjahr das Portfolio in drei Ländermärkten mit Übernahmen ergänzt. Diese würden erstmals im laufenden Jahr wachstums- und ertragswirksam, heisst es.

So stieg Helvetia in Frankreich mit dem von Groupama übernommenen Portfolio zur Nummer Zwei im Transportversicherungsmarkt auf. In Italien wurde das bestehende Vertriebsabkommen mit der Banco di Desio um zehn Jahre verlängert und auf das Nichtlebengeschäft ausgedehnt. Und in der Schweiz übernahm man die SEV Versicherungen Genossenschaft.

Weiter bestätigte Helvetia die mittelfristigen Finanzziele im neuen Zeitfenster 2015+ (bislang 2013). Demnach strebt der Versicherer nach wie vor organisches Wachstum an, welches über dem Marktdurchschnitt liegt. Die Eigenkapitalrendite soll einen Wert zwischen 10 und 12% erreichen und die Combined Ratio im Bereich von 94 bis 96% liegen. Im Lebengeschäft will der Versicherer eine Neugeschäftsmarge von 1,2 bis 1,5% erreichen.

Wegen der tiefen Zinsen rechnet die Helvetia kurzfristig aber mit einer Eigenkapitalrendite, die leicht unter 10% liegt. (awp/mc/upd/ps)

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