Helvetia-Ergebnis 2023 von hohen Katastrophenschäden beeinträchtigt

Helvetia-Ergebnis 2023 von hohen Katastrophenschäden beeinträchtigt
Helvetia-CEO Fabian Rupprecht. (Foto: Helvetia)

St. Gallen – Die Versicherungsgruppe Helvetia hat 2023 einen tieferen Gewinn erzielt als noch im Vorjahr. Allerdings war das Vorjahresresultat noch vom Gewinn aus einem Firmenverkauf positiv beeinflusst. Das Ergebnis 2023 wurde zudem von hohen Schäden aus Naturkatastrophen und weiteren Grossschäden in der zweiten Jahreshälfte beeinträchtigt.

Der Gewinn ging gegenüber den revidierten Vorjahreszahlen um 37 Prozent auf 301,3 Millionen Franken zurück, wie Helvetia am Donnerstag mitteilte. Zum Gewinnrückgang trug neben dem Wegfall des Sondergewinns aus dem Jahr 2022 aus dem Verkauf des spanischen Lebensversicherers Sa Nostra Vida auch der im Herbst angekündigte Abschreiber auf der Hypothekenvermittlerin Moneypark von 27 Millionen bei.

Positiv entwickelte sich das Geschäftsvolumen mit einem Plus von 5,4 Prozent auf 11,31 Milliarden Franken. Wechselkursbereinigt betrug das Wachstum gar 7,2 Prozent. Helvetia ist ausser in der Schweiz auch in Deutschland, Italien, Österreich und Spanien tätig.

Die Anleger sollen nun von einer höheren Ausschüttung profitieren: Nicht zuletzt mit Verweis auf die weiterhin starke Kapitalisierung der Versicherungsgruppe wird die Dividende je Aktie um 40 Rappen auf 6,30 Franken erhöht.

Schadenreiches drittes Quartal
In der Nichtlebenversicherung legte Helvetia mit einem währungsbereinigten Wachstum von knapp 11 Prozent zu. Vor allem in der Schweiz, in Spanien und in Österreich sei Helvetia stärker gewachsen als der Markt, betonte CEO Fabian Rupprecht an der Bilanzmedienkonferenz. «Hervorgestochen» habe aber der Bereich «Specialty Markets» mit einem Wachstum von 21 Prozent. Das Segment bietet Versicherungsdeckungen etwa in Bereichen wie Transport, Luftfahrt oder auch Kunst an.

Allerdings lasteten ausserordentlich hohe Kosten aus Naturkatastrophen und Grossschäden auf dem Geschäft. Alleine im dritten Quartal 2023 hätten sich die Kosten dafür auf rund 215 Millionen Franken belaufen, rund eineinhalbmal mal so viel wie im gesamten Jahr 2022, so Helvetia. Entsprechend verschlechterte sich die Combined Ratio – also das Verhältnis von Schadenzahlungen und Kosten zu den verdienten Prämien – auf 97,4 Prozent nach 94,3 Prozent im Jahr davor.

Verhaltenes Lebengeschäft
Verhalten entwickelte sich dagegen das Geschäft mit den Lebensversicherungen (Prämien +1,7 Prozent). Im Kollektiv-Lebengeschäft bekam Helvetia weiterhin den Rückgang bei den Vollversicherungslösungen der beruflichen Vorsorge hin zu teilautonomen Lösungen zu spüren. Die nach den neuen Rechnungslegungsregeln ausgewiesene Contractual Service Margin (CSM) stieg zum Vorjahr leicht auf 4,03 Milliarden Franken (VJ 3,94 Milliarden).

Ein weiteres Wachstum vermeldete Helvetia bei den Fee-Erträgen: Erneut zulegen konnten etwa die Erträge aus dem Betrieb von Spitälern und Pflegeheimen der spanischen Caser. Zur Integration des 2022 vollständig übernommenen Hypothekenvermittlers Moneypark in die Helvetia-Vertriebsstruktur zogen die Verantwortlichen ein positives erstes Fazit: Auch die Rückmeldungen der Moneypark-Mitarbeitenden auf die neuen Strukturen seien positiv, versicherte Finanzchefin Annelis Lüscher Hämmerli.

Strategie-Review im Dezember
Der neue CEO will nun die noch bis ins kommende Jahr laufende Strategie «Helvetia 20.25» einem Review unterziehen, wobei er sich vor den Medien dazu noch zurückhaltend gab. Die Ergebnisse sollen im Dezember 2024 im Rahmen eines Capital Markets Day präsentiert werden.

Am Aktienmarkt warfen die Jahreszahlen am Donnerstag keine grossen Wellen: Die Ergebnisse seien mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, hiess es von Analystenseite. Die Helvetia-Aktien notierten am Mittag leicht schwächer (-0,1%). (awp/mc/ps)

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