IHAG-Kommentar: Börsen in Hausselaune

IHAG-Kommentar: Börsen in Hausselaune

Zürich – Die meisten Aktienmärkte setzten in der letzten Woche ihren Aufwärtstrend fort. So gewannen der S&P500 0.4% und der Dax 0.6%, womit diese Indizes den siebten Wochengewinn in Folge verbuchen konnten. Der Dax profitierte von einem besseren ISM-Index und die Erwartungskomponente beim Ifo-Index sprang von 103.7 auf 112.2 nach oben. Weniger gut lief es dem SMI, der über die Woche um 0.9% korrigierte. Verantwortlich dafür waren unter anderem Transocean (-5.4%), SGS (-2.9%) und Syngenta (-2.9%). In Japan gewann der Nikkei 1.4% und nähert sich damit den Höchstständen vom Mai.

Das veröffentlichte Protokoll des FOMC-Meetings sorgte nur kurz für etwas Nervosität. Danach hätten sich die Konjunkturrisiken seit einem Jahr verringert, was eher auf ein baldiges Verringern der Bondkäufe schliessen liess. Gleichzeitig wurde aber diskutiert, ob das Ende des Programms bei Erreichen der 6.5% Arbeitslosenrate flexibler interpretiert werden solle.

Die Zinsen für zehnjährige Anleihen stiegen in den USA am Mittwoch 10 Basispunkte auf 2.8%, kamen dann aber am Freitag wieder auf 2.75% leicht zurück. Bei den Währungen erholte sich der EUR/USD wieder etwas und schloss über 1.35. Der EUR/CHF verlor ein halbes Prozent womit auch der USD gegenüber dem Franken wieder unter 91 Rappen rutschte.

Ölnachfrage robust
Öl war wieder mehr gefragt und konnte den zweiten Wochengewinn in Folge verbuchen. Allgemein kann eine recht robuste Ölnachfrage beobachtet werden, vor allem auch aus China heraus. Wir denken, dass sich der Ölpreis weiterhin im Range von USD 100/bbl und USD 120/bbl bewegen dürfte. Kurse unter USD 100/bbl sind wenig wahrscheinlich. Der Goldpreis schwächelt weiter und verlor über die Woche mehr als 3%. Immer noch reduzieren Investoren ihre ETP-Bestände und suchen bessere Opportunitäten in den Aktien- und Bondmärkten, wo die Zinsen wieder etwas gestiegen sind. Der Goldpreis dürfte über kurz oder lang das Tiefst bei USD 1‘200 pro Unze testen.

Aktienmärkte eilen von Höchststand zu Höchststand
Die Aktienmärkte scheinen kein Halten zu kennen und eilen von Höchststand zu Höchststand. Gründe für eine unmittelbar bevorstehende Korrektur sind schwierig auszumachen, bis auf das zuweilen hohe Niveau und die überkaufte Situation. Fundamental betrachtet verbessert sich die Wirtschaftslage in den USA, aber auch in Europa. In China scheint sich das Wachstum auf dem tieferen Niveau zu stabilisieren. Die Q3-Zahlen haben im Allgemeinen nicht enttäuscht, obwohl das Gewinnwachstum teilweise nicht sehr hoch ausfiel. Ein wichtiger positiver Kurstreiber ist aber die aktionärsfreundliche Haltung des Managements. So haben viele US-Gesellschaften Aktienrückkaufsprogramme am Laufen, was die Kurse stützt. Wir würden daher die Gewinne laufen lassen und sogar bei Werten, die korrigiert haben, einsteigen oder aufstocken.

In letztere Kategorie fallen Bankaktien und speziell Credit Suisse, welche seit den Quartalszahlen 13% korrigierte und charttechnisch für einen Rebound bereit ist. Diverse Klagen und regulatorische Anforderungen sind zwar noch ausstehend und verunsichern. Dies sollte aber in den nun tieferen Kursen eskomptiert sein. Die neue juristische Struktur macht Credit Suisse bei einem allfälligen Notfall nochmals resistenter. Charttechnisch etwas weiter fortgeschritten ist Lufthansa, wo aber immer noch Raum bis EUR 17 offen ist.

Ralph Lauren im Fokus
In den USA gefallen uns die Aktien von Ralph Lauren. Die Gesellschaft mit dem Polospieler im Logo meldete gute Quartalszahlen und sieht eine Wachstumsbeschleunigung in den nächsten beiden Quartalen. Wir denken, dass die Chancen gut stehen, dass die Aktie von Ralph Lauren mittelfristig die Marke von USD 190 wird übertreffen können. (IHAG/wum/mc/ps)

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