IHAG Kommentar: Die Börsen hangeln sich weiter hoch

IHAG Kommentar: Die Börsen hangeln sich weiter hoch

Zürich – Die Aktienindices konnten auch letzte Woche den Aufwärtstrend mit einem guten Wochenstart fortsetzen, da von der politischen Seite kaum Nachrichten kamen. Der S&P 500 stieg über die Woche 1.1%, der Euro Stoxx 50 2.1% und der SMI 0.3%. Haupttreiber beim SMI war die gewichtigste Aktie Nestlé, welche im Vorfeld der Halbjahreszahlen unter Abgaben litt, aber mit den besser als erwarteten Zahlen am Donnerstag wieder gesucht war.

Bei den Renditen für zehnjährige Staatsanleihen blieb es ruhig. In den USA, Deutschland und der Schweiz stiegen sie jeweils leicht um wenige Basispunkte. In Spanien und Italien konsolidierten sie bei 6.9%, respektive 5.9%. Der USD stieg gegen den CHF mit dem sinkenden Handelsbilanzdefizit leicht von 0.97 auf 0.98. Umgekehrt schwächte sich der EUR zum USD wieder auf 1.23 ab. Der Goldpreis bewegte sich seitwärts und schloss bei USD 1621 die Unze leicht höher. Aus Dreimonatssicht liegt das obere Band bei 1635. Gut möglich, dass demnächst ein Ausbruch in Richtung 1680 versucht wird, weil die kommende Hochzeitssaison in Indien mit dem Kauf von Goldschmuck die Nachfrage ankurbelt. Der Ölpreis stieg letzte Woche über 5% auf knapp USD 113 pro Barrel Brent, um allerdings am Freitag eine Pause einzulegen. Die Exporte aus China legten nämlich im Juli im Jahresvergleich nur noch 1% zu, statt erwarteten 8% und noch 11% im Juni. Das Szenario einer schwächelnden Weltkonjunktur erhält damit Auftrieb.

Robuste Quartalszahlen beruhigen Anleger
Die Finanzmärkte bewegten sich letzte Woche in ruhigen Bahnen. Mit der Erholung der Aktienindices seit anfangs Juni beträgt die Performance im laufenden Jahr inklusive Dividenden stolze 17% im DAX, 13% im SPI und 12% im S&P 500 sowie „nur“ 9% bei SPI Small und Mid Caps. Angesicht der Eurokrise und der grossen Unsicherheit über die weitere Entwicklung der globalen Konjunktur ist dies doch erstaunlich. Andererseits können sich nicht alle Investoren darüber freuen, weil wohl die meisten Anleger irgendwann ein paar Aktien verkauft haben, um in Deckung zu gehen. Es fällt auf, dass der Volatilitätsindex VIX in den USA mit 15% so tief wie seit 5 Jahren nicht mehr liegt. Dies würde auf sorglose Investorenstimmung hindeuten, was aber angesichts der Krise in Europa und dem sich abschwächenden China sicher nicht der Fall ist. Wir denken eher, dass die Quartalszahlen der globalen Unternehmen mehrheitlich robust waren und die Staatsverschuldungskrisen sowie die hohe Arbeitslosigkeit neutralisieren konnten. Es scheint auch, dass die Abwärtsspirale gestoppt ist und wieder etwas mehr Hoffnung für eine mittelfristige Verbesserung der Lage vorweggenommen wird. Die Volumen bleiben allerdings tief und die vorauslaufenden Indikatoren sind noch mehrheitlich im negativen Bereich, weshalb wir nur punktuelle Käufe tätigen würden.

Ein sicheres Investment in unsicheren Zeiten bleibt Nestlé. Der Halbjahresabschluss sowie die Analysten-Präsentation haben uns überzeugt, dass diese Aktie weiterhin in jedes Depot gehört (siehe Bericht auf Seite 4). Das stabile Wachstum dürfte dank der globalen und produktemässigen breiten Abstützung sowie dem starken Geschäftsmodel anhalten. Auch Walt Disney befindet sich auf Rekordkurs, die Leute gehen vermehrt in die Themenparks und der grösste Pfeiler Media Networks bringt stetiges Gewinnwachstum. (IHAG/mc/hfu)

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