IHAG Kommentar: Risiken überwiegen, weiterhin vorsichtig agieren

IHAG Kommentar: Risiken überwiegen, weiterhin vorsichtig agieren

Zürich – Die Aktienmärkte bleiben angeschlagen. Der S&P500 und der SMI verloren in der letzten Woche 1.2% bzw. 1.7%. Der Dax schaffte auch dank der Deutschen Telekom (Wochengewinn: 5.2%) ein kleines Plus von 0.3. %. Bei den Bankwerten sorgte der überraschende Handelsverlust von ungefähr USD 2 Mrd. bei JP Morgan (-9.3% am Freitag) für Kursabgaben und zeigte den Anlegern auf, wie riskant Bankaktien sind.

Dieser Handelsverlust dürfte die Diskussionen über schärfere Regulatorien bei den Banken anheizen. Nach dem starken Preiszerfall stabilisierte sich der Ölpreis in der letzten Woche und schloss bei etwas über USD 110/bbl. Die Fundamentaldaten sind sich eher am Verbessern. Das gilt vor allem für die USA, wo die Benzinnachfrage gegenüber der Vorjahresperiode bald positives Territorium erreichen könnte.

Stärkerer USD, schwächerer Goldpreis
Der Goldpreis kann nicht von den politischen Unsicherheiten profitieren und verlor weiter an Wert (-3.0% über die Woche). Ein Grund dafür ist sicherlich der stärkere USD, der sich beispielsweise gegenüber dem Euro in der letzten Woche etwa 1.3% verteuerte. Daneben hängt der Schatten einer sich abschwächenden chinesischen Wirtschaft über dem Edelmetall. Auf der anderen Seite bauen die Notenbanken ihre Gold-Positionen weiter aus.

Aktienmärkte klar im Minus
Die Aktienmärkte erwischten einen schlechten Start in den Mai und stehen seit Monatsbeginn klar im Minus. Die Verluste reichen von 3.2% im S&P500, 2.7% im Dax bis hin zu fast 6% im Nikkei. Die alte Börsenregel „Sell in May and go away“ scheint sich damit auch in diesem Jahr zu bewahrheiten. Unsere vorsichtige Haltung macht sich bezahlt und wir sehen immer noch mehr Risiken als Chancen. Wirtschaftlich sehen nur noch die USA einigermassen gut aus, Europa aber auch China schwächeln. In der letzten Woche erreichten uns aus China zumeist unter den Erwartungen liegende Wirtschaftszahlen, die bei den Anlegern Ängste über ein „Hard Landing“ auslösen.

Negativer Nachrichtenfluss
Aber auch von der Unternehmensseite nimmt die Zahl negativer Nachrichten zu. Der Ausblick des Netzwerkausrüsters Cisco enttäuschte, was den Aktienkurs einbrechen liess und kein gutes Zeichen für Hardware-Investitionen im Technologiesektor sind. Im Bereich der Konsumgüter sieht es nicht viel besser aus. Aufgrund eines schwächeren Geschäftsverlaufs in Europa musste der Uhrenhersteller Fossil seine Prognosen reduzieren. Fossil war bis vor einer Woche mit einer Performance von mehr als 60% die beste Aktie im S&P500. Der schwächere Ausblick machte diese Performance mit einem Schlag wieder zunichte. Wir denken, dass der negative Newsflow anhalten wird und je länger die Börsen schwächeln, desto grösser wird das Risiko, dass diese gegen unten durchbrechen und es zu einer grösseren Korrektur kommt. Wir raten den Anlegern deshalb genügend Cash-Bestände bereitzuhalten und bestehende Positionen mit Stopps abzusichern. Neuengagements empfehlen sich nur in Aktien, die gegenüber dem Gesamtmarkt eine relative Stärke aufweisen und die gute Quartalszahlen ausgewiesen haben. Ein Beispiel dazu ist Walt Disney. Das US-Medienunternehmen steigerte im letzten Quartal den Gewinn pro Aktie um 18%. Der Sportsender ESPN läuft sehr gut, die Themenparks verzeichnen höhere Besucherzahlen und der neue Actionfilm „The Avengers“ ist auf dem besten Wege ein Blockbuster zu werden. (IHAG/mc/hfu)

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