Inmitten der Volatilität steigt der Optimismus für europäische Märkte: Natixis Investment Managers Strategists Survey

Inmitten der Volatilität steigt der Optimismus für europäische Märkte: Natixis Investment Managers Strategists Survey
Mabrouk Chetouane, Head of Global Market Strategy, Natixis Investment Managers. (Bild: Natixis/mc)

Infolge der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump am „Liberation Day“ hat sich die Stimmung gegenüber Europa deutlich geändert. Sieben von zehn Strategen (71 %) der Natixis-Gruppe und ihrer Tochtergesellschaften sind der Meinung, dass Europa die USA im Jahr 2025 übertreffen wird.

Die Erkenntnisse von 34 Marktstrategen, Portfoliomanagern, Research-Analysten und Ökonomen von Natixis
Investment Managers und dessen Tochtergesellschaften bestätigen den Optimismus für Europa: Mehr als ein Drittel (38 %) ist der Meinung, dass Europa im zweiten Halbjahr 2025 der Markt mit der besten Performance sein wird. Das ist ein enormer Sprung gegenüber der gleichen Frage in der letztjährigen Umfrage, bei der nur 3 % der Strategen Europa als den Markt mit der besten Performance bezeichneten.

Die Bedingungen sind günstig für Europa
Während fast neun von zehn Befragten (88 %) der Meinung sind, dass die Zolldrohungen anhalten werden, ist mehr als die Hälfte (56 %) der Meinung, dass die Zollpolitik die richtigen Bedingungen schafft, um das europäische Wachstum anzukurbeln. Auf die Frage, was ihrer Meinung nach am Ende des Jahres die wahrscheinlichste Headline sein wird, wählten 74 % der Strategen ‚andere Märkte übertreffen‘, gegenüber 26 %, die ‚US-Aktien übertreffen‘ wählten. Darüber hinaus sind drei Viertel (74 %) der Meinung, dass der Euro bis Ende 2025 voraussichtlich stärker wird.

Die jüngsten geopolitischen Spannungen und die anhaltende Unsicherheit im Handel haben auch Europa dazu veranlasst, den Blick nach innen zu richten und in der Folge die Investitionen in die europäische Verteidigung und Infrastruktur zu erhöhen, was Sektoren wie Banken und Rüstungsaktien unterstützt. Angesichts dieser Verschiebung glauben fast zwei Drittel (59 %) der befragten Strategen, dass Verteidigungsaktien von den weltweit steigenden Ausgaben profitieren werden, wobei diese Einschätzung bei europäischen Strategen (77 %) im Vergleich zu den USA (48 %) am ausgeprägtesten ist.

Volatilität und Inflation weiterhin ein Thema
Abgesehen vom europäischen Optimismus bleiben die Strategen vorsichtig, was die Marktaussichten in den nächsten sechs Monaten angeht. Die Zahl der Faktoren, die von den Strategen als Gegenwind eingestuft werden – Geopolitik (53 %), Arbeitsmarkt (59 %), Konsumentenausgaben (79 %) oder ein Handelskrieg (65 %) – überwiegt deutlich gegenüber den Faktoren, die als Katalysatoren erwartet werden: Zentralbankpolitik (62 %) und Unternehmensgewinne (47 %).

Auf der makroökonomischen Seite setzen die Strategen von Natixis IM weiterhin mehr auf die Politik als auf die Wirtschaftspolitik, aber sie gehen davon aus, dass beide Seiten darunter leiden werden. In Anbetracht der anhaltenden Volatilität sind die Turbulenzen an den Finanzmärkten das grösste Risiko, das 85 % der Strategen als mittlere und grosse Sorge einstufen. Trotz ihres traditionellen Status als sicherer Hafen gaben zwei Drittel (62 %) der europäischen Strategen an, dass US- Treasury-Anlagen nicht mehr so sicher sind, wie sie es einst waren, während nur ein Viertel (24 %) der US-Strategen dasselbe sagte.

Das zweitgrösste Risiko sehen die Strategen in der Inflation, die acht von zehn (79 %) als mittel und hoch einstufen. Was jedoch die konkreten Auswirkungen der Zölle angeht, so glauben drei Viertel (76 %) der Befragten, dass die Zölle die Inflation nur vorübergehend erhöhen werden, während ein Viertel (24 %) der Meinung ist, dass die Zölle zu einer anhaltenden Reinflation führen werden.

Volatilität bedeutet, dass sich Chancen differenzieren
Die anhaltende Instabilität an den Märkten bleibt ein zentrales Thema. Über sieben von zehn der befragten Strategen (71 %) gehen davon aus, dass die Volatilität an den Aktienmärkten hoch bleiben wird; 68 % erwarten dies auch für die Anleihemärkte. Trotz dieser Unsicherheit gaben 71 % der Strategen von Natixis IM an, dass sie aktiv Chancen in der Aktienmarktvolatilität nutzen, und 74 % sagten dasselbe für den Anleihemarkt. Dennoch entscheiden sich einige dafür, die Schwankungen einfach auszusitzen (29 % im Aktienmarkt, 26 % im Anleihemarkt).

Mit Blick auf die besten Anlagemöglichkeiten in den kommenden sechs Monaten zeigt sich ein positives Bild für europäische Aktien: Fast die Hälfte (47 %) der Strategen von Natixis IM sieht in Rüstungsaktien das grösste Renditepotenzial. In den USA bleibt der Technologiesektor für das restliche Jahr am beliebtesten – 35 % erwarten in ihrer Prognose für das zweite Halbjahr eine Wiederbelebung der Techbranche.

Mabrouk Chetouane, Head of Global Market Strategy, Natixis Investment Managers, kommentiert: „In einem Jahr, in dem die Volatilität durch geopolitische Unsicherheiten und handelspolitische Spannungen neue Dimensionen erreicht hat, erkennen Marktstrategen erneut echte Chancen – und zwar über die USA hinaus.“

„Im zweiten Halbjahr wird es für Strategen entscheidend sein zu klären, ob das europäische Wachstum tragfähig bleibt oder ob makroökonomische Unsicherheiten und Volatilität die Märkte weiterhin belasten. Angesichts anhaltender Marktschwankungen und sich entfaltender Zollrisiken müssen Anleger genau hinschauen, wo sich Chancen eröffnen – insbesondere im Bereich Anleihen, Verteidigung und Technologie.“

Aktives Management steigert weiterhin den Wert festverzinslicher Wertpapiere
Für die zweite Hälfte des Jahres 2025 setzen die Strategen auf Anleihen, wobei 44 % betonen, dass sie sowohl zur Erzielung von Renditen als auch von Erträgen eingesetzt werden können, aber mehr als zwei Drittel (68 %) weisen darauf hin, dass ein aktives Management der Schlüssel zur Wertsteigerung von Anleihenportfolios ist.

In Bezug auf den US-Markt wurde hervorgehoben, dass Investment-Grade-Anleihen bei den europäischen Strategen (54 %) beliebter sind als bei ihren US-Kollegen (24 %), was mit der Einschätzung der US-Strategen übereinstimmt, dass die Kreditausfälle wahrscheinlich zunehmen werden (48 %); bei den Europäern waren nur 15 % dieser Meinung.

Bei den europäischen festverzinslichen Anlagen waren Core-Staatsanleihen (29 %) und Investment-GradeKredite (29 %) die beliebteste Wahl. Diese Divergenz zeigt, dass in den USA ein deutlicher Appetit auf europäische Anleihen mit langen Laufzeiten besteht, während in Europa der Schwerpunkt auf kürzeren Laufzeiten liegt (69 %), verglichen mit 57 % in den USA. Ebenso wurden die grössten negativen Auswirkungen eines Handelskriegs im zweiten Halbjahr bei Staatsanleihen mit langen Laufzeiten in den USA (41 %) und bei hochverzinslichen/variabel verzinslichen Schuldtiteln der Industrieländer in Europa (35 %) gesehen.

Bares ist nicht immer Wahres
In den letzten Jahren haben höhere Zinssätze die Anleger dazu veranlasst, Bargeld als vermeintlich sicherere Alternative zu den Aktien- und Anleihemärkten zu nutzen. Die Strategen von Natixis IM erinnern die Anleger jedoch daran, dass Bargeld nicht alles ist, was man sich darunter vorstellt – vor allem, da der US-Dollar durch die drohenden Zölle zunehmend unter Druck gerät.

Auf die Frage nach den grössten Risiken einer Bargeldanlage nannten zwei Fünftel (41 %) der befragten Strategen die Abwertung der Währung als grösste Sorge, während 38 % von ihnen anderswo attraktivere Renditen sehen. Angesichts des Inflationsrisikos, das sich möglicherweise auf die realen Renditen auswirkt, ist ein Drittel (35 %) der Natixis-IM-Strategen der Ansicht, dass die Bargeldzinsen nicht gut genug sind, um langfristige Ziele zu erreichen.

KI wird nicht nur positive Auswirkungen haben
Künstliche Intelligenz (KI) erobert immer mehr unseren Alltag. Die Strategen von Natixis IM befassen sich mit ihren Auswirkungen auf die Finanzbranche in den nächsten 2-5 Jahren. Viele sehen die Vorteile der KI: 88 % sind der Meinung, dass sie neue Möglichkeiten eröffnen wird, 79 % sagen, dass sie Risiken aufdecken wird, die sonst unerkannt blieben, und 79 % glauben, dass sie den Daytrading beschleunigen wird. Dennoch ist die Mehrheit immer noch skeptisch: 94 % befürchten, dass KI das Betrugspotenzial erhöhen wird, und 71 % glauben, dass KI-Investitionen mehr Zeit brauchen, um sich auszuzahlen. Darüber hinaus ist fast ein Viertel (21 %) besorgt, dass KI ihnen den Arbeitsplatz wegnehmen könnte.

Ein weiterer Vorteil der künstlichen Intelligenz besteht darin, dass sie die ESG-Transparenz erhöhen kann, was von fast der Hälfte (44 %) der befragten Strategen befürwortet wird. Bei einer breiteren Betrachtung des nachhaltigen Investierens in den nächsten 2 bis 5 Jahren sagen vier von zehn (41 %), dass Impact Investing weiter zunehmen wird, und mehr als die Hälfte (56 %) glaubt, dass die wirklichen Leader im nachhaltigen Investieren an die Spitze kommen werden.

Der vollständige Umfragebericht ist HIER erhältlich. (Natixis IM/mc/ps)

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