Krankenkassen: Ein Drittel der Bevölkerung will laut Umfrage für 2026 wechseln

Krankenkassen: Ein Drittel der Bevölkerung will laut Umfrage für 2026 wechseln
Die grössten Schweizer Krankenversicherer schliessen sich zu einem neuen Verband zusammen.

Bern – Rund ein Drittel der Bevölkerung beabsichtigt für das kommende Jahr wegen steigender Versicherungskosten einen Wechsel der Krankenkasse. Trotz der hohen Prämien lehnt eine Mehrheit die Reduktion von Leistungen der Grundversicherung ab. Dies ergaben zwei Umfragen von Vergleichsportalen.

Bei der Wechselbereitschaft bestehen grosse Unterschiede bei den Regionen und Altersklassen, wie das Vergleichsportal bonus.ch am Dienstag in einer Mitteilung schrieb. So beabsichtigen zwei Drittel der italienischsprechenden Schweizer einen Wechsel.

Bei den Altersklassen seien die 50- bis 59-Jährigen mit einer Wechselrate von 25 Prozent führend. Rund ein Drittel der Schweizerinnen sei zudem sogar bereit, ganz auf die Krankenversicherungspflicht zu verzichten.

Knapp 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung nehmen trotz des stetigen Ausbaus Lücken im obligatorischen Schutz wahr, wie es in einer Mitteilung des Vergleichsdiensts Comparis heisst. Die Idee, die Grundversicherung auszudünnen und Leistungen in Zusatzversicherungen auszulagern, stosse trotz der hohen Prämien erst recht auf Ablehnung. Dies sei ein Dilemma, denn niemand möchte verzichten und niemand möchte mehr bezahlen.

Fast 80 Prozent haben Zusatzversicherung
78,8 Prozent der Befragten hätten bereits mindestens eine Zusatzversicherung für sich abgeschlossen, so Comparis weiter. Angesichts der gefühlten Defizite bei der Grundversicherung wolle fast die Hälfte (47,5 Prozent) der Befragten den Schutz ausbauen.

Die Zusatzleistung für Spital-Komfort werde insgesamt am wichtigsten bewertet. Damit zeige sich ein «typisches Wohlstandsphänomen». Es sei nicht mehr die Frage, dass man überhaupt gesund werde, sondern mit welchem Komfort. «Die Spitäler haben auf dieses Bedürfnis mit dem Ausbau des Hotelkomforts reagiert», heisst es weiter.

An zweiter Stelle folgten alternative Heilmethoden wie Naturheilkunde und Homöopathie. Danach kämen Leistungen wie Brillen und Kontaktlinsen. Die Wichtigkeit von Zuschüssen für Zahnbehandlungen belege den vierten Platz. Die Bedeutung steige mit zunehmendem Alter.

Die repräsentative Befragung von Comparis.ch wurde durch das Marktforschungsinstitut Innofact im Juni 2025 bei 1029 erwachsenen Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt. An der Umfrage von bonus.ch nahmen im Mai 2025 mehr als 4500 Nutzerinnen und Nutzer der Webseite teil. (awp/mc/ps)

Comparis
bonus.ch

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