Leonteq ernennt Finanzchef Amato zu CEO Schochs Vertreter

Leonteq ernennt Finanzchef Amato zu CEO Schochs Vertreter
Marco Amato, interimistischer CEO bei Leonteq. (Foto: Leonteq)

Zürich – Bei Leonteq im Management tut sich was: CEO Jan Schoch bekommt einen Vertreter zur Seite gestellt, der dafür sorgen soll, dass Budgets eingehalten, Ziele erreicht und Kontrollmechanismen funktionieren. Zudem kommt es zu weiteren Veränderungen im Top-Management des auf strukturierte Produkte spezialisierten Finanzdienstleisters.

Finanz- und Risikochef Marco Amato werde zum stellvertretenden Vorsitzenden der Geschäftsleitung ernannt, teilt Leonteq am Freitag mit. Diese und alle weiteren Änderungen habe der Verwaltungsrat basierend auf Vorschlägen des CEO beschlossen, wird betont. Wirksam werden sie zum 1. Oktober 2017.

Nach den seit 2015 anhaltenden Schwierigkeiten beim einstigen Überflieger-Unternehmen war am Markt immer wieder über entsprechende Anpassungen mit Blick auf den CEO-Posten spekuliert worden. In der Krisen-Zeit kam es zu einer überraschenden Aufkündigung einer wichtigen Partnerschaft sowie einem Gewinneinbruch 2016, und im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Marktmanipulation zog die Finma Gewinne ein. Der Aktienkurs ging vom Hoch im Sommer 2015 bei über 230 CHF auf unter 26 CHF im März 2017 zurück.

CEO kümmert sich um die Strategie
Nun soll es Amato richten: In seiner neuen Funktion übernehme er neben der Stellvertretung Schochs insbesondere die Verantwortung für die Einhaltung der Budgets und für angemessene und robuste Kontrollmechanismen. Zugleich solle er dafür sorgen, dass die finanziellen, funktionalen und kulturellen Ziele erreicht sowie die Compliance-Vorgaben und alle Sicherheitsvorschriften in allen Dienstleistungsbereichen eingehalten würden. Seine Aufgaben als CFO führe er dabei parallel fort, werde aber die Rolle des Chief Risk Officer abgeben.

CEO Schoch könne sich so mehr auf die Strategie sowie den Kontakt zu Kunden, Partnern und Aktionären kümmern. Die Ernennung von Amato als Deputy CEO ermögliche es ihm, «mich verstärkt auf die strategische Positionierung der Leonteq, auf bestehende und künftige Partnerschaften, auf Kunden, Aktionäre und Führungsaufgaben zu fokussieren», so der Konzernchef laut Mitteilung.

Für Amato wird Reto Quadroni, derzeit Leiter Risk Control, in die Geschäftsleitung berufen und alle Aufgaben des Chief Risk Officer übernehmen. In seiner neuen Rolle werde er direkt an Schoch berichten.

Neue Chefjuristin
Des weiteren verlässt Ulrich Sauter, General Counsel und Mitglied der Geschäftsleitung, das Unternehmen nach zehn Jahren auf eigenen Wunsch, um in die Rechtspraxis zurückzukehren. Man könne auf ihn aber künftig als externen Berater zählen. Die Aufgaben des General Counsel nimmt stattdessen Ingrid Silveri wahr, die seit 2014 als Leiterin der Rechtsabteilung bei Leonteq tätig ist.

Der Verwaltungsrat zeigt sich mit den Personalien zufrieden: Mit den beschlossenen Veränderungen sowie der geschaffenen eigenständigen Funktion des Chief Risk Officer sei Leonteq gut aufgestellt, «um den bereits erfolgten Turnaround und den eingeschlagenen Weg in eine nachhaltige Profitabilität des Unternehmens erfolgreich fortzusetzen», so Pierin Vincenz, Präsident des Gremiums.

Weitere personelle Baustellen offen
Abgeschlossen ist die personelle Neuausrichtung bei Leonteq damit aber noch nicht ganz. Denn Ende Juli verlies – ohne dass die Nachfolge geklärt war – Verwaltungsratspräsident Pierin Vincenz seinen Posten. Damals wurde ein Suchprozess eingeleitet, bis Ende des Jahres soll dann ein neuer Kandidat gefunden werden und an einer ausserordentlichen Generalversammlung zum Präsidenten gewählt werden.

Auch Patrik Gisel, der Vertreter der Anker-Aktionärin Raiffeisen, verliess das Gremium und soll durch ein anderes Mitglied der Raiffeisen-Geschäftsleitung ersetzt werden. Hierzu gab es noch keine Neuigkeiten.

Analyst begrüsst Personalie
ZKB-Analyst Michael Kunz wertet die angekündigten Management-Entscheidungen positiv. «Speziell die ausdrückliche Verantwortung von Marco Amato sollten dem Markt gefallen», so sein Urteil. Die Aktie dürfte heute besser als der Gesamtmarkt abschneiden, so Kunz.

Und der Analyst behielt Recht: Bis Handelsschluss legten Leonteq um 3,1% zu, während der Gesamtmarkt seitwärts tendierte. (awp/mc/upd/ps)

Leonteq
Firmeninformationen bei monetas

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert