Malaysia lässt 1MDB-Anklage gegen Goldman Sachs fallen

Malaysia lässt 1MDB-Anklage gegen Goldman Sachs fallen

Kuala Lumpur – Malaysia hat die Anklage gegen die US-Investmentbank Goldman Sachs im Zusammenhang mit dem 1MDB-Skandal fallen gelassen. Für die US-Bank ist das ein grosser Erfolg und ein wichtiger Schritt, um die Korruptions- und Geldwäscheaffäre beim Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) hinter sich zulassen.

Goldman Sachs wurde von den Vorwürfen freigesprochen, wie aus am Freitag veröffentlichten Unterlagen des zuständigen Gerichts in Kuala Lumpur hervorgeht. Zudem werde die Staatsanwaltschaft auch die Ermittlungen gegen 17 aktuelle und ehemalige Goldman Sachs-Mitarbeiter einstellen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Berufung auf Insider.

Milliardenzahlung
Ende Juli hatte sich Goldman Sachs mit dem Land Malaysia auf eine Milliardenzahlung geeinigt. Die Einigung enthält eine direkte Zahlung von 2,5 Milliarden Dollar an den malaysischen Staat. Weitere 1,4 Milliarden Dollar aus beschlagnahmten Vermögenswerten von 1MDB sollen mit Hilfe von Goldman Sachs und des US-Justizministeriums zurückgeführt werden.

Ehemaliger Premier in Haft
Der 1MDB-Fonds war 2009 in Malaysia zur Wirtschaftsförderung des Landes eingerichtet worden. 2018 war der damalige malaysische Premierminister Najib Razak über die Affäre gestolpert, bei der es um die Veruntreuung von Staatsvermögen geht. Goldman-Sachs-Managern wurde vorgeworfen, sich an kriminellen Machenschaften rund um 1MDB beteiligt zu haben, um an lukrative Mandate zu kommen. Die Bank berät Regierungen rund um die Welt. Razak war Ende Juli im ersten von mehreren Korruptionsprozessen zu bis zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden.

Goldman Sachs hatte Anfang August die Rückstellungen um weitere rund 2 Milliarden US-Dollar erhöht. Die Bank hatte im Juli erklärt, dass die 1MDB-Beilegung die im vergangenen Quartal bereits zurückgelegten 945 Millionen Dollar deutlich übersteigen werde. Die zusätzliche Rückstellung senke den Gewinn im zweiten Quartal um 85 Prozent, hiess es. (awp/mc/pg)

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