Moody’s: Noch keine Gefahr einer Finanzkrise in Japan

Moody’s: Noch keine Gefahr einer Finanzkrise in Japan

Verwüstete Gegend um Tokai im Nodrosten Japans.

Singapur – Das stärkste jemals gemessene Erdbeben in Japan, der verheerende Tsunami und die schwelende Atomkatastrophe birgt nach Einschätzung der US-Ratingagentur Moody’s derzeit noch nicht die Gefahr einer Finanzkrise in der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt.

Der im Vergleich zu anderen Nationen grosse und liquide japanische Anleihenmarkt könne das Staatsdefizit auch weiterhin gegenfinanzieren, hiess es in einer am Dienstag veröffentlichen Analyse zur Lage in dem krisengeschüttelten Land. Diese Einschätzung gelte auch dann, wenn die Staatsverschuldung Japans im Zuge der schweren Erdbebenkatastrophe weiter steigt. Allerdings könnte in Japan ein kritischer Punkt erreicht werden, wenn die Finanzmärkte das Vertrauen in die Bonität japanischer Anleihen verlieren und Risikoaufschläge beim Kauf von japanischen Rentenpapieren verlangen würden. Die Auswirkungen des Erdbebens könnten zu einem solchen kritischen Punkt an den Anleihenmärkten führen, warnten die Moody’s-Experten.

Ökonomische Folgen könnten nach oben revidiert werden
Zudem könnte die Einschätzung der ökonomischen Folgen der Naturkatastrophe in den kommenden Wochen und Monaten nach oben revidiert werden. Derzeit sei bereits eine Zuspitzung in den verwüsteten Regionen zu beobachten. Dies gelte für die Stromversorgung und für die Produktions-Stopps in Raffinerien und Automobilwerken. Dennoch habe Japans Wirtschaft die Fähigkeit, den Schock durch die Katastrophe abzufedern, hiess es weiter in der Moody’s-Analyse. Generell sei in der Vergangenheit immer wieder zu beobachten gewesen, dass starke und gesunde Volkswirtschaften lokal begrenzte Naturkatastrophen verkraften können. (awp/mc/ps)

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