NYSE von SEC wegen Kundenbevorzugung gebüsst

NYSE von SEC wegen Kundenbevorzugung gebüsst

New York – Die traditionsreiche New York Stock Exchange ist erstmals in ihrer Geschichte von der US-Börsenaufsicht SEC zu einer Strafe verdonnert worden. Der Betreiber des weltberühmten Handelssaals an der Wall Street muss 5 Millionen Dollar (3,8 Mio Euro) zahlen, weil er nach Ansicht der SEC bestimmte Kunden zügiger als die Öffentlichkeit mit Marktdaten versorgt hatte.

Selbst ein winziger zeitlicher Vorsprung im Millisekunden-Bereich könne in den heutigen Märkten einen grossen Vorteil bedeuten, sagte SEC-Chefermittler Robert Khuzami am Freitag in Washington. Der Börsen-Mutterkonzern NYSE Euronext erklärte, es habe sich um ein technisches Problem gehandelt, das inzwischen behoben sei. Von 2008 bis Mitte 2010 seien zwei firmeneigene Datenströme «minimal schneller» beliefert worden als die allgemeine Datenleitung.

Fehler nicht absischtlich – technisches Problem
Es sei die erste verhängte Strafe gegen eine Börse überhaupt gewesen, teilte die SEC mit. NYSE-Konzernchef Duncan Niederauer versicherte, der Fehler sei nicht absichtlich passiert. Um die Sache aus der Welt zu schaffen, sind beide Seiten einen Vergleich eingegangen. Dabei räumte die Börse die Vorwürfe weder ein noch wies sie sie zurück. Das ist ein übliches Vorgehen.

Die Wurzeln der New York Stock Exchange reichen bis ins Jahr 1792 zurück. Im vergangenen Jahr hatte die Dachgesellschaft NYSE Euronext, zu der auch europäische Handelsplätze wie Paris gehören, mit der Deutschen Börse fusionieren wollen. Das Vorhaben war aber an den EU-Wettbewerbshütern gescheitert. (awp/mc/cs)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert