Samaras: Griechenland braucht keine neuen Hilfen

Samaras: Griechenland braucht keine neuen Hilfen

Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras.

Athen – Griechenland will nach dem Auslaufen der internationalen Rettungsprogramme im kommenden Jahr ohne neue Hilfen auskommen. Das hat der griechische Premierminister Antonis Samaras in seiner Neujahrsansprache in Aussicht gestellt, die am Montagabend im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Athen könnte zudem auf die Märkte zurückkehren.

Für diese Schritte müsste aber jeweils die «Troika» von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) grünes Licht geben. Sie kehrt im Januar nach Athen zurück, um ihre laufende Prüfung abzuschliessen. Bislang war hinter vorgehaltener Hand über einen weiteren Finanzbedarf von 2015 bis 2018 über 10 Milliarden Euro gesprochen worden.

Horrender Schuldenberg
Griechenland will in diesem Jahr einen primären Haushaltsüberschuss erwirtschaften – allerdings ohne Berücksichtigung der enormen Zinslast für den horrenden Schuldenberg. Dies wiederum muss die europäische Statistikbehörde Eurostat im April noch feststellen.

Samaras sagte, Griechenland werde 2014 einen «grossen Schritt» machen und die Abkommen hinter sich lassen. Im neuen Jahr werde die griechische Schuldenlast als tragfähig anerkannt werden. Samaras stellte den griechischen Bürgern für das kommende Jahr nach sechs Jahren Rezession eine wirtschaftliche Erholung in Aussicht. Ziel sei es, dass die Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig wird.

Bislang Hilfen in Höhe von 240 Milliarden Euro
Die «Troika» muss jedoch noch feststellen, ob es einen Fehlbetrag im griechischen Haushalt für die Jahre 2015 bis 2018 gibt und wie hoch dieser ist. Die Europartner und der IWF greifen Griechenland seit 2010 unter die Arme, insgesamt summieren sich die Hilfspakete auf 240 Milliarden Euro.

In den ersten elf Monaten des Jahres hatte Griechenland nach früheren Angaben des Finanzministeriums einen sogenannten Primärüberschuss von 2,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Athen profitiert allerdings massiv davon, dass die Europäische Zentralbank Anleihen des Euro-Krisenlandes aufgekauft hat. 1,5 Milliarden Euro des Primärüberschusses stammen den Angaben zufolge aus dem ersten Anleihekaufprogramm der EZB. Aus eigener Kraft erwirtschaftete Athen 1,2 Milliarden Euro, vor allem dank gestiegener Einnahmen aus dem Tourismussektor. (awp/mc/ps)

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