Barroso kritisiert Moody’s-Urteil zu Irland

Barroso kritisiert Moody’s-Urteil zu Irland

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.

Brüssel – EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat die Entscheidung der Ratingagentur Moody’s kritisiert, nun auch Irland auf «Ramschniveau» herabzustufen. Der Beschluss sei «unverständlich», liess Barroso am Mittwoch in Brüssel von seiner Sprecherin erklären.

Die irische Regierung habe entschlossen gehandelt, die mit den internationalen Partnern vereinbarten Spar- und Reformmassnahmen umzusetzen. «Jetzt ist Irland auf dem richtigen Weg», sagte Barroso. Es gebe aber noch viel zu tun und keinen Anlass, selbstgefällig zu sein.

Zeitpunkt der Herabstufung «fragwürdig»
Die Fortschritte Irlands sollen laut Barroso am Donnerstag von der sogenannten Troika mit Experten der Kommission, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgestellt werden. Dass Moody’s seinen Beschluss unmittelbar vor Bekanntgabe der Troika-Ergebnisse veröffentlichte, nannte Barroso «zumindest fragwürdig». Das von den Folgen einer schweren Bankenkrise erschütterte Irland hängt – wie Griechenland und Portugal – am Finanztropf der Euro-Partner und des IWF. Es bekam im vergangenen Jahr ein Hilfsprogramm von 85 Milliarden Euro. Die EU-Kommission hatte bereits in der vergangenen Woche eine Herabstufung Portugals kritisiert. (awp/mc/ss)

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