Singapur gibt Banken in Zinsmanipulations-Affäre Milliarden zurück

Singapur gibt Banken in Zinsmanipulations-Affäre Milliarden zurück

Singapur – Singapur zahlt 19 internationalen Geldhäusern insgesamt 10 Mrd Singapur-Dollar (7,5 Mrd CHF) zurück, die im vergangenen Jahr wegen der Manipulation des dortigen Referenzzinses Sibor vorsorglich eingezogen wurden. Die «Financial Times» machte einen entsprechenden Entscheid der Finanzaufsichtsbehörde MAS (Monetary Authority of Singapore) publik. Die MAS attestierte demnach den Instituten genügend Vorkehrungen getroffen zu haben, damit sich die Verfehlungen nicht wiederholen.

Betroffen von der im Juni 2013 geforderten Sicherheitshinterlegung waren auch die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse sowie etwa die Royal Bank of Scotland (RBS) und die niederländische ING. Die Rückvergütung war von Anfang an geplant, sofern die Banken die Missstände beseitigen. Weder von der UBS noch von der Credit Suisse war am Freitag eine Stellungnahme erhältlich.

Die UBS musste gemäss früheren Angaben zwischen 1 Mrd und 1,2 Mrd SGD hinterlegen. In diese höchste Kautionskategorie fielen auch die RBS und die ING. Die CS musste unter anderem wie die Deutsche Bank zwischen 400 Mio und 600 Mio hinterlegen.

Milliardenbussen ausgesprochen
Die Sanktion der MAS war im Rahmen des Skandals um die Manipulation des Londoner Referenzzinses Libor erfolgt. Britische und US-amerikanische Behörden haben inzwischen sieben Finanzunternehmen zu Zahlungen von insgesamt 4 Mrd USD verdonnert. Zudem hatte die EU Ende 2013 gegen sechs Banken wegen Tricksereien beim europäischen Libor-Pendant Euribor eine Gesamtstrafe von 1,7 Mrd EUR ausgesprochen. Die höchste Zahlung davon musste die Deutsche Bank mit 725 Mio akzeptieren. Die UBS entging in diesem Verfahren als Kronzeugin einer Busse. (awp/mc/pg)

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