SNB-Bankrat berät über Nachfolge im Direktorium

SNB-Bankrat berät über Nachfolge im Direktorium

Bern – Bereits am Tag nach dem Rücktritt von Nationalbank-Präsident Philipp Hildebrand trifft sich der Bankrat der SNB, um die Nachfolge in die Wege zu leiten. Dies sagte Nationalbank-Sprecher Walter Meier am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Mit der Suche nach einem Kandidaten befasst sich die dreiköpfige Ernennungskommission. Dieser gehören laut Meier Bankrats-Präsident Hansueli Raggenbass, der Genfer Volkswirtschaftsprofessor Cédric Tille und der Neuenburger Staatsrat Jean Studer an. Der elfköpfige Bankrat macht dann dem Bundesrat einen Vorschlag.

Dieser wählt die Mitglieder des SNB-Direktoriums, kann dabei aber die Vorschläge des Bankrats nur annehmen oder ablehnen. Frei ist der Bundesrat dagegen, welches der drei Mitglieder er zum Präsidenten und welches er zum Vizepräsidenten ernennt. Somit könnten Interims-Präsident Thomas Jordan, Direktor Jean-Pierre Danthine oder auch der Nachfolger von Hildebrand im Direktorium neuer Präsident werden.

Gemäss Nationalbankgesetz muss es sich bei den Mitgliedern des Direktoriums und ihren Stellvertretern um «Persönlichkeiten mit einwandfreiem Ruf und mit ausgewiesenen Kenntnissen in Währungs-, Bank- und Finanzfragen» handeln. Sie müssen zudem das Schweizer Bürgerrecht haben und in der Schweiz wohnhaft sein.

Stellvertretende Mitglieder ebenso im Gespräch wie «Prominenz»
Erfüllt sind diese Voraussetzungen bei den derzeitigen stellvertretenden Mitgliedern des Direktoriums Thomas Moser, Thomas Wiedmer und Dewet Moser. Im Gespräch als neue SNB-Direktoren sind auch die in Deutschland lehrende Ökonomieprofessorin Beatrice Weder di Mauro oder Aymo Brunetti und Serge Gaillard, die beide beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) tätig sind.

Kommt ein Quereinsteiger zum Handkuss?
Nicht ausgeschlossen ist auch, dass ein Quereinsteiger aus der Finanzindustrie wie Hildebrand im Direktorium Einsitz nimmt. Da es sich um eine Ersatzwahl handelt, wird das neue Mitglied im Direktorium nicht für eine ganze sechsjährige Amtszeit gewählt, sondern nur für den Rest der Ende Juni 2015 auslaufenden Periode.

Kein Kommentar zu angeblichem Drängen auf Hildebrand-Rücktritt
Ob vom Bankrat bereits am Dienstag weitere Informationen zu erwarten sind, ist laut Meier ungewiss. Medienberichte, wonach das Gremium Hildebrand zum Rücktritt gedrängt haben soll, wollte der SNB-Sprecher nicht kommentieren. (awp/mc/pg)

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