SNB: Währungssystem braucht Verbesserung

SNB: Währungssystem braucht Verbesserung

Philipp Hildebrand, Direktionspräsident Schweizerische Nationalbank SNB.

Zürich – Das aktuelle internationale Währungssystem braucht nach Ansicht von Philipp Hildebrand, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) Verbesserungen, aber keine gravierenden Veränderungen. «Die Schweiz hat ein nationales Interesse daran, an den Reformdiskussionen aktiv teilzunehmen.»

Dies sagte Hildebrand am Dienstag auf der High-Level Conference on International Monetary System der SNB und des IWF in Zürich.

«Von der Diagnose zum Handeln übergehen»
Das aktuelle System habe trotz einiger Mängel auch gute Merkmale. Daher könne es gestärkt und die Kernmerkmale dennoch beibehalten werden. Hierfür seien ein kontinuierlicher Dialog und Kooperation erforderlich, so Hildebrand. Auf dieser Konferenz wolle man nun von der Diagnose zum Handeln übergehen.Die Hauptaufgaben des Internationalen Währungsfonds – die Verhinderung und die Lösung von Krisen – könnten durch Überwachung und finanzielle Unterstützung gemeistert werden. Hildebrand betonte, die Unabhängigkeit des IWF in Bezug auf diese Überwachung zu gewährleisten. Zudem entlasse die Kontrolle des IWF nicht die Regierungen aus ihrer Verantwortung. «Fiskalische Verantwortung ist die vorrangige Herausforderung in unserem Zeitalter», sagte der SNB-Chef.

Globales finanzielles Sicherheitsnetz notwendig?
Mit Blick auf die finanzielle Unterstützung stelle sich für die Zukunft die wichtige Frage, ob es nötig sei, zu den bestehenden, lockeren, multi- und bilateralen und regionalen Netzwerken ein wirklich globales finanzielles Sicherheitsnetz zu spannen. Dies würde eine hohe Koordination zwischen den einzelnen Einrichtungen erfordern, um eine abgestimmte Bereitstellung von Liquidität zu ermöglichen. «Ich bin noch nicht davon überzeugt, dass ein solches Sicherheitsnetz nötig oder wünschenswert wäre.» Neben Risiken durch sogenannten moral hazard müsse man vorsichtig sein, dass etablierte nationale Mechanismen nicht untergraben würden. Letztendlich dürfe nicht vergessen werden, dass es nur die Zentralbanken seien, die die benötigte Liquidität schaffen könnten. Und deren Kooperation habe sich in der jüngsten Krise als sehr effektiv erwiesen. (awp/mc/ps)

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