Spaniens Schulden auf neuem Rekordniveau

Spaniens Schulden auf neuem Rekordniveau

Madrid – Die gesamtstaatliche Verschuldung des Euro-Sorgenkinds Spanien hat einen neuen Rekordstand erreicht. Wie die spanische Notenbank am Freitag mitteilte, waren die Schulden des Zentralstaates, der autonomen Regionen und Gemeinden Ende März auf insgesamt 774,5 Milliarden Euro oder 72,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gestiegen. Dennoch liegen die spanischen Schulden nach wie vor unter dem Niveau der führenden europäischen Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich.

Die spanischen Schulden legten im Vergleich zum vierten Quartal 2011 um 5,39 Prozent und gegenüber dem ersten Quartal des vergangenen Jahres um 13,2 Prozent zu. Seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 hat sich die gesamtstaatliche Verschuldung Spaniens verdoppelt.

EU-Hilfe für spanische Banken belastet zusätzlich
Nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat wird die von der spanischen Regierung in Anspruch genommene EU-Hilfe für die angeschlagenen Banken im Umfang von bis zu 100 Milliarden Euro das Land zusätzlich belasten. Laut einer Schätzung der Ratingagentur Moody’s könnte die gesamtstaatliche Verschuldung Spaniens wegen des Darlehens, dessen genauer Umfang noch nicht feststeht, bis auf 90 Prozent des BIP steigen. Das offizielle Schulden-Ziel der spanischen Regierung für dieses Jahr ist 79,8 Prozent.

Wachsende Verschuldung vor allem der Regionen
Die schnelle Zunahme der Schulden ist einer der Hauptgründe des Misstrauens der Märkte gegenüber Spanien. Die wachsende Verschuldung geht zu einem grossen Teil auf die 17 autonomen Regionen zurück. Die Schulden der Regionen waren im vergangenen Jahr um 15,74 Prozent gestiegen. Das war auch ein wesentlicher Grund, dass das spanische Haushaltsdefizit Ende 2011 auf 8,9 Prozent des BIP statt der anvisierten 6,0 Prozent geklettert war. (awp/mc/pg)

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