Swissquote: Gewinnrückgang nach ACM-Übernahme

Swissquote: Gewinnrückgang nach ACM-Übernahme

Swissquote-CEO Marc Bürki.

Gland – Der Online-Broker Swissquote hat im Geschäftsjahr 2010 nicht zuletzt wegen der Übernahme des Devisenhandelsunternehmens ACM einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Gesamtertrag stieg dagegen an, wobei sich das Ertragswachstum im vierten Quartal dank einer Erholung bei den Börsentransaktionen stark beschleunigte. Die Aktionäre erhalten eine unveränderte Dividende von 0,60 CHF pro Aktie.

Während der Reingewinn mit 21,2 Mio CHF um 40% tiefer ausfiel als im Jahr davor, stieg der Gesamtertrag dank einem stark gewachsenen Handelsergebnis sowie einem deutlich höheren Zinsergebnis um 6,1% auf 104,6 Mio CHF, wie die Swissquote Group Holding SA am Freitag mitteilte. Dagegen sank das traditionelle Hauptgeschäft der Bank, der Kommissionsertrag, wegen der geringeren Transaktionszahl mit einem Minus von 10,7% auf 63,1 Mio CHF.

Handelsgeschäft um 58,1% gewachsen
Im Zinsgeschäft resultierte ein Anstieg um 30,7% auf 12,5 Mio CHF. Das Handelsgeschäft erlebte gar ein Wachstum von 58,1% auf 29,0 Mio CHF, das auf internes Wachstum aber auch auf die im Oktober 2010 erfolgte ACM-Übernahme zurückzuführen war. Das Handelsvolumen im eForex-Geschäft erreichte 185,4 (VJ 77,2) Mrd CHF und dürfte 2011 bereits bei 550 Mrd CHF liegen. Künftig werde das Handelsgeschäft rund 40% zum Gesamtertrag beitragen, womit auch die Abhängigkeit vom Kommissionsgeschäft verringert werde, so Swissquote.

355 Mitarbeitende
Der Betriebsaufwand erhöhte sich um 24,5% auf 70,7 Mio CHF. Dabei fiel nicht zuletzt die Übernahme der 85 ACM-Mitarbeitenden sowie ein weiterer Ausbau des Personalbestands um 34 Personen ins Gewicht. Insgesamt beschäftigte das Unternehmen Ende Jahr 355 (236) Mitarbeitende. Auch der übrige Betriebsaufwand erhöhte sich wegen des stark gewachsenen eForex-Geschäfts sowie höheren Marketingaufwendungen stark.

18,9% weniger Gewinn
Der Betriebsgewinn sank in der Folge um 18,9% auf 33,9 Mio CHF. Die Betriebsgewinnmarge stellte sich auf 32,4% nach 42,4% im Vorjahr. Das Eigenkapital stieg auf 199,0 (174,2) Mio CHF. Die Kernkapitalquote (Tier 1) lag bei 19,0%.

Mehr neue Konten
Angehalten hat der Kundenzuwachs zu der Online-Bank: Die Zahl der Konten nahm innert Jahresfrist um 19,2% auf 172’091 zu. Die Zahl der Handelskonten erhöhte sich um 10,3% auf 148’486. Die Anzahl der Sparkonten stieg um 77,0% auf 14’247 und diejenige der eForex-Konten um 449% auf 9’020. Dazu zählt Swissquote 338 Konten für die neue Dienstleistung «ePrivate Banking».

1,48 Mrd Franken Neugelder
Der Neugeldzufluss belief sich im vergangenen Jahr auf 1,48 (VJ 1,38) Mrd CHF, womit das Ziel von 1,4 Mrd CHF erwartungsgemäss übertroffen werden konnte. Das Depotvermögen erhöhten sich im Jahresvergleich um 22,0% auf 8,03 (6,58) Mrd CHF.

Verdoppelung des Gesamtertrags erwartet
Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Swissquote eine Zunahme des Gesamtertrags in der Grössenordnung von 50%, vorausgesetzt im Kommissionsgeschäft werden die angestrebten mindestens 15 Transaktionen pro Kunde und Jahr wieder erreichen. Beim eForex-Handelsvolumen soll eine Steigerung auf 550 Mrd CHF erfolgen. Zudem strebt die Online-Bank einen Neugeldzufluss von 1,2 Mrd CHF an. Bei erholten Finanzmärkten soll das Depotvermögen damit die Marke von 10 Mrd CHF übersteigen. (awp/mc/ss)

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