SZKB: Vereinfachung – Die Kunst, die Komplexität zu reduzieren

SZKB: Vereinfachung – Die Kunst, die Komplexität zu reduzieren

Thomas Heller, Chief Investment Officer SZKB, Nicole A. Reinhard, Leiterin Geschäftsbereich Private Banking SZKB und Dr. Benedikt Weibel. (Foto: SZKB)

Schwyz – Am Anleger-Apéro 2015 der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) referierte Dr. Benedikt Weibel, ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsleitung der SBB und Autor des Erfolgsbuchs «Simplicity», wie man die Komplexität reduziert. Thomas Heller, Chief Investment Officer der SZKB, befasste sich mit der aktuellen Marktsituation und wie er Wichtiges vom Unwichtigen trennt.

«Die Welt ist unendlich komplex, und sie wird jeden Tag komplexer», sagte Benedikt Weibel am Anleger-Apéro der SZKB. Ohne Reduktion der Informationsflut könnten wir nicht einmal eine Strasse überqueren. Er zeigte auf, dass der wichtigste strategische Grundsatz seit jeher die Konzentration der Mittel ist. Heute ist die Fähigkeit, im konstanten Informationsrauschen das Wesentliche herauszulesen, gefragter denn je.

«Das gilt grundsätzlich auch fürs Anlegen», bestätigte Thomas Heller, Leiter Research bei der Schwyzer Kantonalbank. Analysten haben die Tendenz eine unendliche Anzahl von Faktoren anzuschauen. «Damit steigt zwar ihre Zuversicht, aber nicht zwingend die Trefferquote», so Heller. Die Krux ist allerdings, dass die relevanten Faktoren nicht konstant sind. Aus zwei gleichen Mustern können sich völlig unterschiedliche Marktreaktionen entwickeln. Die Schwierigkeit liegt also darin, zu erkennen, welche Informationen im gegebenen Umfeld die jeweils relevanten sind.

Notenbanken im Fokus
Klar ist gemäss Heller, dass die im Dezember anstehenden Sitzungen der Notenbanken der Eurozone, den USA und der Schweiz die kurz- und mittelfristige Marktentwicklung massgeblich prägen werden. Die Senkung des Einlagensatzes von -0.2% auf -0.3% durch die Europäische Zentralbank (d.h. Banken zahlen für bei der EZB geparktes Geld nun eine höhere Gebühr) sowie die Verlängerung des Anleihenkaufprogramms (QE) bis mindestens März 2017 (bisher September 2016) bildet nur den Anfang weiterer Notenbankaktionen in den kommenden Tagen und Wochen. Gerechnet wird auf jeden Fall mit einer Zinserhöhung in den USA. Und als Reaktion auf die EZB-Ankündigungen wird auch die Schweizerische Nationalbank bei Bedarf am Devisenmarkt intervenieren oder notfalls gar die Zinsen ebenfalls weiter in den negativen Bereich drücken.

Für 2016 rechnen die Analysten der SZKB damit, dass das moderate globale Wachstum anhält. Während die USA sich in der Spätphase des Konjunkturzyklus befinden, steht die Eurozone noch am Anfang des Aufschwungs. Der starke Schweizer Franken wird wie bereits 2015 auch im kommenden Jahr in Form höherer Arbeitslosigkeit, schwächerer Auftragslage und enger Margen seine Spuren hinterlassen. Umso wichtiger ist es für die Schweiz, dass die Konjunktur in der Eurozone im kommenden Jahr tatsächlich an Dynamik gewinnt. «Das ist sehr gut möglich, ist aber alles andere als sicher», so Heller weiter.

Europäische Aktien alternativlos
In diesem Konjunkturszenario sowie angesichts der nach wie vor rekordtiefen Zinsen bleiben insbesondere europäische Aktien alternativlos. Allerdings sei es nicht der richtige Zeitpunkt, so Heller abschliessend, sich vor den bevorstehenden Notenbankentscheidungen extrem zu exponieren. «Wir sind in unseren Portfolios deshalb aktuell ziemlich ausgewogen positioniert.» (SZKB/mc/ps)

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