Top-Banker verdienen weniger

Top-Banker verdienen weniger
John G. Stumpf, zurückgetretener CEO Wells Fargo. (Foto: Wells Fargo)

Der bestverdienende Banker: John Stumpf, CEO von Wells Fargo. (Foto: Wells Fargo)

London – Die zahlreichen Skandale, massive Aktionärskritik und der Druck von staatlichen Regulatoren haben Spuren auf den Gehaltszetteln von Top-Bankern hinterlassen. Im Schnitt verdienten die Vorstandschefs der 15 grössten Banken in Europa und den USA im vergangenen Jahren 11,5 Millionen Dollar – zehn Prozent weniger als 2011, wie aus einer von der «Financial Times» beauftragten Studie hervorgeht. Dabei legten die Aktienkurse der Banken im vergangenen Jahr überdurchschnittlich zu.

An der Spitze löste John Stumpf von der US-Bank Wells Fargo Jamie Dimon von JPMorgan ab. Stumpf steigerte sein Einkommen 2012 um 7,8 Prozent auf 19,3 Millionen Dollar. Er hat Wells Fargo zu einem Gewinner der Finanzkrise gemacht und den vierten Rekordgewinn in Folge eingefahren. Dagegen bekam JPMorgan-Mann Dimon die Folgen einer milliardenschweren Fehlspekulation einer Londoner Sparte zu spüren. Sein Einkommen sank um 19 Prozent auf 18,7 Millionen Dollar.

Nur drei der Top-Banker verdienten mehr als im Vorjahr, darunter Brady Dougan
Goldman Sachs-Chef Lloyd Blankfein verdiente 17,7 Prozent weniger und kam mit 13,3 Millionen Dollar noch auf Platz drei. Bestbezahlter europäische Top-Banker ist Stuart Gulliver von der HSBC mit 12, 9 Millionen Dollar, fast ein Viertel mehr als 2011. Neben Stumpf und Gulliver verdiente nur Credit-Suisse-Chef Brady Dougan mit 8,3 Millionen Dollar mehr als im Vorjahr. 2012 erhielt Dougan wieder ein höheres Salär, obschon sich der Aktienkurs in diesem Jahr alles andere als erfreulich entwickelte: Während sich die Kurse von 13 der 15 Banken besser entwickelten als der FTSE World Index, hinkten einzig die Credit Suisse und die spanische BBVA hinterher.

Die beiden Co-Chefs der Deutschen Bank landeten auf hinteren Plätzen. Anshu Jain kassierte der ‹FT›-Aufstellung zufolge 7 Millionen Dollar, Jürgen Fitschen 5,1 Millionen. Sie waren im Juni 2012 für Josef Ackermann an die Spitze der Deutschen Bank gerückt. Für die Studie wertete das US-Analysehaus Equilar neben den Festgehältern auch Bonuszahlungen sowie die fällig gewordenen langfristigen Aktienzuteilungen und Prämien aus. (awp/mc/pg)

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