«Troika»-Bericht sieht kaum Fortschritte Griechenlands

«Troika»-Bericht sieht kaum Fortschritte Griechenlands

Brüssel – Im Kampf gegen die drohende Staatspleite kommt Griechenland laut einem Bericht von Experten der Europäischen Union, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) nur schleppend voran. Die Staatsverschuldung von 140 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Ende 2010 werde «noch viele Jahre auf einem sehr hohen Niveau bleiben», hiess es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Kontrolleure der sogenannten «Troika». Die Dynamik der Verschuldung bleibe weiterhin «extrem besorgniserregend».

Falls die Konsolidierung des Staatshaushaltes und die Privatisierung wie geplant verlaufe und das Land im Zuge struktureller Reformen wieder ein Wirtschaftswachstum verzeichne, könnte der Schuldenstand ab dem Jahr 2013 wieder sinken, hiess es weiter in dem Bericht.

Schuldenkrise Griechenlands verschärft
Im Vergleich zum vorangegangenen Bericht der Troika habe sich die Schuldenkrise Griechenlands verschärft. Das Land könne seine Schuldenlast noch schlechter verkraften als vor einigen Monaten. «Die Schuldentragfähigkeit hat sich verschlechtert», schreiben die Experten in ihrem Bericht. Das dürfte die konjunkturelle Erholung des Eurozonenlandes verzögern. Die Schuldensituation habe sich wegen der Verzögerungen bei der Konsolidierung des Staatshaushaltes und den Privatisierungsplänen verschlechtert. Gleiches gelte für die Perspektiven für die Rekapitalisierung der Banken.

Bedingungen für weitere Milliarden-Tranche erfüllt
Die «Troika» beurteilt regelmässig die Umsetzung der Reform- und Sparanstrengungen Griechenlands. In ihrem Bericht stellten die Experten allerdings fest, dass Griechenland die vorgeschriebenen Bedingungen zur Auszahlung einer weiteren Milliardenhilfe erfüllt habe. Die Auszahlung der sechsten Tranche an Griechenland könne daher empfohlen werden. Ohne die internationalen Milliardenhilfen kann Griechenland die laufenden Kosten nicht mehr finanzieren. Deutschland hat bisher in fünf Tranchen 13,45 Milliarden Euro Notkredite an Athen überwiesen – über die Staatsbank KfW, garantiert vom Bund. (awp/mc/upd/ps)

EU-Kommission

IWF

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