Grübel will an Investmentsparte festhalten

Grübel will an Investmentsparte festhalten

UBS-CEO Oswald Grübel.

Singapur – Die von einem Milliardenfiasko eines Händlers betroffene Grossbank UBS will angeblich am Investmentbanking weiter festhalten. Bei einem sogenannten Town Hall Meeting der Bank in Singapur habe CEO Oswald Grübel erklärt, die Investmentbanking-Sparte nicht verkaufen zu wollen und dass die Division ein Teil des Wealth Managements sein müsse.

Dies berichtet die Nachrichtenagentur Dow Jones am Mittwoch und beruft sich dabei auf einen Teilnehmer der Veranstaltung. Grübel habe zudem angemerkt, dass die unerlaubten Handelsgeschäfte, die zu dem Milliardenverlust führten, nichts mit der Gesamtstrategie der UBS zu tun hätten.

GIC «enttäuscht und beunruhigt»
Der UBS-Verwaltungsrat sowie Konzernchef Grübel und weitere Top-Manager der Bank befinden sich wegen einer ordentlichen Sitzung in Singapur. Der Staatsfonds des Stadtstaates und drittgrösste UBS-Aktionär, GIC, hat sich «enttäuscht und beunruhigt» über das Milliardenfiasko eines Händlers der Grossbank in London geäussert.

GIC hält derzeit 6,4% an der UBS. GIC möchte nun, dass die UBS ihr ramponiertes Image wieder aufpoliert. Die UBS sei eine gut kapitalisierte Bank mit einer unverändert starken Vermögensverwaltung, betonte eine Sprecherin des Staatsfonds am Dienstag.

GIC mit UBS-Beteiligung massiv im Minus
Die GIC-Beteiligung an der Grossbank ist aufgrund des seit der Finanzkrise massiv gefallenen UBS-Aktienkurses gegenwärtig noch 2,5 Mrd CHF wert. Ende 2007 hatte der Fonds als Retter in der Not für 11 Milliarden UBS-Aktien gekauft, nachdem die Bank die ersten Milliardenabschreiber wegen der US-Hypothekenkrise hatte.

Grübel steht angeblich vor Rücktritt
GIC könnte auch die Personalie Oswald Grübel zur Diskussion stellen. Angeblich bereitet die UBS den Rücktritt des CEO vor. Die Suche nach einem Nachfolger sei im Gange, schreibt das Wirtschaftsmagazin «Bilan». «Oswald Grübel sei nahegelegt worden zu gehen», berichtet das Magazin und beruft sich dabei auf eine dem Verwaltungsrat nahestehende Person.

«Die Diskussionen drehten sich daher gegenwärtig um einen möglichen Nachfolger. Sobald eine Entscheidung gefällt sei, werde der Abgang des CEO mitgeteilt, schreibt «Bilan» und beruft sich auf die ungenannte Quelle. Die UBS wollte dazu keine Stellung nehmen. Gerüchte würden nicht kommentiert, hiess es.  (awp/mc/pg)

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