Vaudoise 2011: Reingewinn leicht tiefer

Vaudoise 2011: Reingewinn leicht tiefer
Philippe Hebeisen, CEO Vaudoise Versicherungen

Vaudoise-CEO Philippe Hebeisen.

Lausanne – Die Versicherungsgruppe Vaudoise verzeichnet für das Geschäftsjahr 2011 nach dem Vorjahres-Boom im Lebengeschäft wieder ein deutlich niedrigeres Prämienvolumen. Der Jahresgewinn hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgebildet, was vor allem auf eine Verminderung der Anlageergebnisse zurückzuführen war, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Das operative Ergebnis der Versicherungsgruppe belief sich im Jahr 2011 auf 146,1 Mio CHF, was gegenüber den revidierten Zahlen des Vorjahres einen Rückgang um 5,6% entspricht. Der Jahresgewinn nach Steuern lag noch um 2,3% tiefer bei 117,4, Mio. Ab 2012 will die Versicherungsgesellschaft zudem eine neue Politik der Gewinnverteilung einleiten. Dabei sollen treue Kunden im Nichtlebenbereich, je nach Geschäftsergebnis, in einem Dreijahresrhythmus von Prämienrabatten profitieren. 2012 werde der Rabatt bei ungefähr 15% liegen.

Normalisierung im Lebengeschäft
Die verdienten Prämien für eigene Rechnung beliefen sich insgesamt noch auf 1,85 Mrd CHF nachdem sie im Jahr davor 2,97 Mrd betragen hatten. Der scharfe Rückgang ist auf das Lebengeschäft zurückzuführen, wo sich die gebuchten Bruttoprämien um knapp 50% auf noch 1,17 Mrd zurückbildeten. 2010 hatte die liechtensteinische Tochter Valorlife allerdings noch ein aussergewöhnliches Jahr erlebt, was vor allem auf eine Steueramnestie in Italien zurückzuführen war.

Bei der Vaudoise Leben habe in den letzten drei Jahren ein gesteigertes Interesse an traditionellen Lebensversicherungen mit periodischen Prämien festgestellt werden können, die zu Lasten der fondsgebundenen Versicherungsprodukte. Grossen Anklang habe das Kapitalschutzprodukt «TrendValor 9» aufgrund der von Vaudoise gewährten Garantie gefunden. Das versicherungstechnische Ergebnis bei den Lebensversicherungen erreichte 30,0 Mio CHF nach 51,2 Mio im Jahr davor.

Nichtleben wächst über dem Markt
Im Nichtleben-Geschäft konnte die Vaudoise die Prämieneinnahmen um 3,5% auf 682,3 Mio CHF steigern, wobei in allen Branchen ein Anstieg erzielt werden konnte. Dabei seien die Prämien stärker als der Schweizer Markt gewachsen, heisst es in der Mitteilung. Die Motorfahrzeugbranche, für die Vaudoise die wichtigste Branche, verzeichnete einen Anstieg von 2,9%.

Das versicherungstechnische Ergebnis Nichtleben sank wegen des im Vergleich zum Vorjahr geringeren Finanzergebnisses dennoch deutlich mit einem Minus von 12% auf 89,4 Mio CHF. Die Combined Ratio, gemäss Vaudoise eine der besten im Markt, verbesserte sich auf 82,3% nach 87,4% im Jahr davor, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist.

Geringere Anlage-Performance
Die Netto-Anlageperformance der Gruppe für eigene Rechnung im 2011 wird mit 3,0% angegeben und hat sich im Vorjahresvergleich (3,8%) verschlechtert. In Anbetracht der gesunkenen Zinssätze, der negativen Entwicklung der Aktienmärkte und der Struktur der Versicherungsgeschäfte könne das Ergebnis aber als gut bezeichnet werden, hält das Unternehmen fest.

Das Eigenkapital der Gruppe vor der Gewinnverteilung nahm im Berichtsjahr um 12,6% auf 1,01 Mrd CHF zu und überschritt damit erstmals die Grenze von einer Milliarde. Die Solvabilitätsspanne wird mit 350% angegeben.

Dividende erhöht
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung nun eine Dividende von 9 CHF je Namenaktie B. Im Vorjahr hatten die Aktionäre noch eine Ausschüttung von 7 CHF je Aktie erhalten. Die Dividende pro Namenaktie A bleibt mit 0,15 CHF unverändert.

Weiteres Wachstum im Nichtlebengeschäft erwartet
Für das Jahr 2012 rechnet die Vaudoise mit einem weiteren Prämienzuwachs im Nichtlebengeschäft. Dazu werde auch eine Reorganisation im Segment Vermögensversicherungen beitragen, welche die Kundennähe stärken werde. Dagegen will das Unternehmen das Wachstum im Bereich der Lebensversicherungen mit Einmalprämien begrenzen, solange die Marktzinssätze auf einem derart niedrigen Niveau bleiben. Die Vaudoise werde aber dennoch mehrere Tranchen ihrer Kapitalschutzprodukte «TrendValor» anbieten, die sich für die Kunden wie auch für die Gesellschaft als eine ausgezeichnete Variante erwiesen hätten. (awp/mc/pg)

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