Minister nominieren Asmussen für Chefetage der EZB

Minister nominieren Asmussen für Chefetage der EZB

Jörg Asmussen, designierter Chefökonom EZB.

Luxemburg – Für den deutschen Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen ist der Weg in die Chefetage der Europäischen Zentralbank (EZB) frei. Die Finanzminister der 27 EU-Staaten nominierten am Dienstag in Luxemburg den Ökonomen für das Direktorium der EZB, wie EU-Diplomaten berichteten. Asmussen dürfte Nachfolger von Jürgen Stark werden, der den Posten des Chefvolkswirts der Notenbank innehatte.

Es gab keinen Gegenkandidaten. Die Personalie wird letztlich von den EU-Staats- und Regierungschefs beim Gipfel am 17. und 18. Oktober in Brüssel bestimmt. Stark war aus Protest gegen milliardenschwere Anleihekäufe, mit denen die EZB kriselnde Euro-Staaten stützt, überraschend zurückgetreten. Nun muss das Europaparlament noch angehört werden; auch die EZB hat das Recht zu einer Stellungnahme. Die Zentralbank rechnet nach früheren Angaben damit, dass die Neubesetzung im sechsköpfigen EZB-Direktorium bis zum Jahresende über die Bühne gehen wird.

Manager im Bundesfinanzministerium
Asmussen zieht seit Jahren als Manager mit Beamtenstatus im Bundesfinanzministerium die Fäden. Im Kreis der Euro-Währungshüter wird der Ökonom auf den Deutschen Jens Weidmann treffen, der als Präsident der Bundesbank im Rat der EZB vertreten ist. Der Rat trifft die Entscheidungen über die Leitzinsen im Euro-Raum.

In letzter Zeit kam es mehrfach zu Neubesetzungen: Ende Oktober wird EZB-Präsident Jean-Claude Trichet ausscheiden, sein Nachfolger wird der italienische Notenbank-Chef Mario Draghi. Auch Weidmann ist erst seit dem Frühjahr Bundesbank-Chef. Er folgte auf Axel Weber, der im Streit über den Ankauf von Staatsanleihen von Krisenländern zurückgetreten war. (awp/mc/ps)

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