Wells Fargo weiter auf Erholungskurs

Wells Fargo weiter auf Erholungskurs

Wells Fargo-CEO John Stumpf.

San Francisco – Die bei Privatkunden starke US-Grossbank Wells Fargo profitiert von der allmählichen Erholung der US-Wirtschaft. Weil die Schuldner ihre Raten wieder zuverlässiger zahlen, steigerte das viertgrösste Geldinstitut des USA seinen Überschuss im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 50 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch in San Francisco mitteilte.

Auch zum bereits guten Vorquartal gab es einen weiteren Zuwachs. Mit den Zahlen traf das Institut die Erwartungen der Analysten. Die Erträge gingen allerdings um gut 5 Prozent auf 20,3 Milliarden Dollar zurück. Die Aktie gab vorbörslich nach. Der Ertragsrückgang lag vor allem an deutlich gesunkenen Einnahmen aus Gebühren für Immobilienkredite. «Die Konsumenten zögern noch, sich neues Geld zu leihen», sagte Vorstandschef John Stumpf.

Kreditqualität deutlich verbessert
Positiv stellte der Manager die deutlich verbesserte sogenannte Kreditqualität heraus. Dies führt dazu, dass Wells Fargo die Rücklagen für mögliche Kreditausfälle um mehr als die Hälfte zum Vorjahreszeitraum senkte. Zudem gingen die Abschreibungen für faule Darlehen weiter zurück. Wells Fargo ist einer der grössten Kreditgeber des Landes. Die Bank hatte die Wirtschaftskrise deutlich zu spüren bekommen. Viele Menschen waren arbeitslos geworden und hatten ihre Raten nicht mehr zahlen können.

Jahresauftakt im US-Bankensektor
Einen kräftigen Gewinnsprung hatte vor einer Woche bereits die Grossbank JPMorgan Chase gemeldet. Dagegen verdiente die Bank of America weniger als vor einem Jahr, war aber nach zwei Verlustquartalen zumindest wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Ihr macht das Kreditgeschäft weiter zu schaffen. Einen kräftigen Gewinneinbruch musste auch die Investmentbank Goldman Sachs einstecken. Das lag aber vor allem daran, dass das Institut ihre milliardenschweren Schulden bei der Investmentholding des US-Milliardärs Warren Buffett, Berkshire Hathaway, samt Zinsen zurückzahlte. Am Donnerstag legt als letzte US-Grossbank Morgan Stanley ihre Zahlen für den Jahresauftakt vor. (awp/mc/ss)

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