Zurich gelingt 2016 Rückkehr auf gewohntes Profitabilitätsniveau

Zurich gelingt 2016 Rückkehr auf gewohntes Profitabilitätsniveau
Zurich-CEO Mario Greco. (Foto: Zurich)

Zürich – Die Zurich-Insurance-Gruppe hat 2016 ihre Rentabilität wie erwartet deutlich verbessert. Das Management blickt nun zuversichtlich ins Jahr 2017 und sieht die Gesellschaft auch auf Kurs, die Mittelfristziele bis 2019 zu erreichen. Der Jobabbau, der Teil des geplanten Sparprogramms sein dürfte, wird nicht beziffert.

Die Scharte ist ausgewetzt. Die Zurich-Versicherungsgruppe ist im vergangenen Jahr wieder auf das gewohnte Profitabilitätsniveau zurückgekehrt. Wie üblich seit 2010, kam der operative Gewinn im Bereich zwischen 4 und 5 Mrd USD zu liegen, nachdem er im Vorjahr unter die 3-Mrd-Grenze gefallen war.

Daran änderten auch die grossen globalen Schadenereignisse im Schlussquartal nichts mehr: Weder das Erdbeben in Neuseeland («kein materieller Effekt») noch Hurrikan Matthew (Schaden von 47 Mio USD) rissen bei der Zurich ein grosses Loch in die Kasse.

Konkret nahm der operative Gewinn (BOP, Business Operating Profit) im Gesamtjahr um 55% auf 4,53 Mrd UDS zu. Der Reingewinn stieg sogar um 74% auf 3,21 Mrd. Im Vorjahr hatten Nachreservierungen in der Schadensversicherung und die Kosten aus der Explosion in der chinesischen Hafenstadt Tianjin das Ergebnis stark belastet. Die Dividende wird – wie angekündigt – bei 17 CHF pro Titel belassen.

Robuste Kapitalbasis
«Das sind gute Zahlen, wir sind sehr zufrieden», sagte CEO Mario Greco am Donnerstag vor den Medien. Verantwortlich dafür seien eine verbesserte Profitabilität im Schadenversicherungsgeschäft (General Insurance) und das anhaltende Wachstum in der Lebensversicherung (Global Life) gewesen. Wegen des «günstigen Schadenumfelds» verbesserte sich laut den Angaben zudem im Sachversicherungsgeschäft die wichtige Kennzahl Combined Ratio auf 98,4% von 103,6%.

Der Gesamtumsatz der Gruppe blieb derweil konstant bei 67,9 Mrd USD. Im Nichtleben-Geschäft sanken die Prämieneinnahmen zwar um 3%, im Leben-Geschäft erhöhte sich das Geschäftsvolumen hingegen um 5%.

Das Eigenkapital nahm derweil per Ende Jahr um 1,7% auf 30,7 Mrd USD ab. Die Eigenkapitalrendite belief sich – basierend auf dem BOP – auf 11,6% (VJ 6,4%). Diese Kennzahl soll 2017 über die Schwelle von 12% klettern und danach weiter ansteigen.

Insgesamt habe die Gruppe ihre robuste Kapitalbasis bewahrt, betont das Unternehmen. Ende Dezember habe die geschätzte Quote des «Zurich Economic Capital Model» bei 122% gelegen und damit oberhalb des Zielbands von 100 bis 120%.

Bei Kosten auf Kurs
Zurich-Chef Greco sieht im Jahresabschluss 2016 «eine sehr gute Basis», um die Ziele 2019 zu erreichen. Unter anderem will die Gruppe die Kosten um 1,5 Mrd USD senken – ausgehend vom Niveau von 2015. 300 Mio USD davon seien 2016 geschafft worden, hiess es. «Somit haben wir das geliefert, was wir versprochen haben», kommentierte dies der Konzernchef.

Keine konkreteren Angaben mochte Greco zu weiteren Job-Abbauplänen machen. «Wir haben keine Ziele dazu», sagte er. Es sei nur das Ziel, die Kosten zu senken.

Für das laufende Jahr 2017 ist das Management «vorsichtig optimistisch». Begründet wurde dieser Ausblick insbesondere mit einer sich abzeichnenden wirtschaftlichen Erholung in Europa.

Wenig Konkretes zu M&A
Zu den Gerüchten um mögliche Fusionen auf dem europäischen Versicherungsmarkt mochte sich der CEO nicht gross äussern. «Unsere Strategie und unsere Ziele hängen nicht von Akquisitionen ab», sagte er bloss. Gute Gelegenheiten, die sich ergeben, würden jedoch genutzt. In der Branche werden derzeit diverse M&A-Szenarien diskutiert, insbesondere um die italienische Gruppe Generali, wo Greco vor seinem Engagement bei der Zurich Konzernchef war.

An der Börse kamen die Nachrichten nicht allzu gut an. Die Zurich-Papiere schlossen in einem freundlichen Gesamtmarkt (SMI +0,7%) 0,5% tiefer auf 282,50 CHF, nachdem sie im frühen Handel zeitweise bis zu 2,1% abgegeben hatten. Die Zahlen seien zwar im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, es hätten jedoch positive News gefehlt, hiess es von Analysten zur Begründung. (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert