Air Berlin sackt 2010 tief in Verlustzone

Air Berlin sackt 2010 tief in Verlustzone

Joachim Hunold, CEO Air Berlin.

Berlin – Die zweitgrösste deutsche Fluggesellschaft Air Berlin ist im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gesackt. Unter dem Strich vergrösserte sich der Verlust auf 97,2 Millionen Euro nach einem Minus von 9,5 Millionen Euro 2009, wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte.

Erhebliche Spuren hätten Mehrkosten und Ausfälle wegen heftigen Winterwetters, der Flugverbote nach dem Vulkanausbruch in Island und eines Lotsenstreiks im wichtigen Ziel Spanien hinterlassen. Auch vor Zinsen und Steuern (Ebit) stand nun ein Verlust von 9,3 Millionen Euro in den Büchern, nachdem im Jahr zuvor ein operatives Plus von 28,5 Millionen Euro erzielt worden war. Die Air-Berlin-Aktie legte trotz der roten Zahlen am Freitag deutlich zu. Bis kurz vor Mittag kletterte die Aktie um 3,17 Prozent auf 3,187 Euro. Commerzbank-Analyst Johannes Braun zeigte sich von der Höhe des Verlusts negativ überrascht. Nach der Gewinnwarnung im Januar sollten die schlechten Kennziffern allerdings nicht überraschen.

Wachstum bleibt hinter Erwartungen
Der Umsatz erhöhte sich um 14,8 Prozent auf 3,72 Milliarden Euro. Das Wachstum sei aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hiess es in einer Börsen-Pflichtmitteilung. Bereits Ende Januar hatte Air Berlin signalisiert, dass die Belastungen durch die Naturextreme das operative Ergebnis in die Verlustzone gedrückt haben. Die Zahl der Passagiere war 2010 auf die Rekordmarke von 33,6 Millionen gestiegen. Die detaillierte Jahresbilanz will Vorstandschef Joachim Hunold am 24. März vorlegen. Der deutsche Branchenprimus Lufthansa hatte 2010 bei Umsatz und Gewinn zugelegt. Der operative Gewinn stieg von 130 Millionen Euro auf 876 Millionen Euro. Unter dem Strich stand wegen einer finanziellen Umstrukturierung der Catering-Sparte und eines folgenden Steuereffekts ein Überschuss von 1,1 Milliarden Euro. (awp/mc/ps)

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