Carrefour sucht das Heil in der Abspaltung

Carrefour sucht das Heil in der Abspaltung

Carrefour-CEO Lars Olofsson.

Paris – Europas grösstem Handelskonzern Carrefour geht mit einem Umbauplan in die Offensive. Wie das französische Unternehmen am Dienstagabend mitteilte, sollen 25 Prozent der Immobilien-Tochter Carrefour Property an die eigenen Aktionäre abgegeben werden.

Diese bleibe nach wie vor an der Pariser Börse gelistet, 75 Prozent sollen weiterhin in den Händen von Carrefour verbleiben. Die Discounter-Tochter Dia soll dagegen komplett an die Madrider Börse gebracht werden. Carrefour-Aktionäre sollen entsprechend ihrer Anteilshöhe Aktien von Dia erhalten. Die Tochter Dia würde in der Folge zukünftig nicht mehr in der Carrefour Bilanz auftauchen. Die Hauptversammlung muss über die neue Struktur im Sommer entscheiden. Das laufende Aktienrückkaufprogramm wurde zudem gestoppt.

Gewinnerwartungen 2010 mehrmals nach unten revidiert

Spekulationen über Carrefours Struktur gibt es schon seit längerer Zeit. Der Konzern hatte im vergangenen Jahr wegen Problemen in Brasilien mehrmals seine Gewinnerwartungen nach unten revidieren müssen. Eine Trennung vom Immobiliengeschäft hatte Carrefour bereits 2007 durchgespielt, die Pläne aber wieder auf Eis gelegt. Zuletzt waren aber wieder Gerüchte aufgeflammt, ein Verkauf oder ein Börsengang würden noch in diesem Jahr erfolgen. Grösste Anteilseigner an Carrefour sind die Investmentgesellschaft Colony Capital und die Holding des französischen Unternehmers und LVMH-Chefs Bernard Arnault. Über einen gemeinsamen Fonds halten sie 13,5 Prozent an Carrefour. (awp/mc/ps)

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