Peking – Die wirtschaftliche Erholung in Chinas Industrie setzt sich fort. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex, ein stark beachteter Frühindikator, stieg von August auf September um 1,1 Punkte auf 51,2 Zähler, wie die Grossbank HSBC am Montag mitteilte. Die Industriestimmung ist damit so gut wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Die Erwartungen von Bankvolkswirten wurden übertroffen. Qu Hongbin, HSBC-Chefvolkswirt für China, sprach von zusätzlichen Hinweisen auf eine konjunkturelle Wende hin zum Besseren.
Der Einkaufsmanagerindex der Handelsorganisation CFLP, dessen Septemberwert erst Anfang Oktober bekanntgegeben wird, war im August auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr gestiegen. Beide Kennzahlen liegen in etwa auf gleichem Niveau und damit über der Schwelle von 50 Punkten, die Wachstum von Schrumpfung trennt. An der Börse in Shanghai sorgten die neuen Zahlen für Kursgewinne.
Binnenkonsum und Dienstleistungsbranche stärken
Chinas Wirtschaft befindet sich derzeit am Anfang eines von der Regierung angestossenen strukturellen Umbaus. Das bisherige Wachstumsmodell, das im Wesentlichen auf dem Aussenhandel und den staatlichen Investitionen basierte, soll in den Hintergrund treten. Stattdessen sollen der Binnenkonsum und die Dienstleistungsbranche gestärkt werden, um ein qualitativ hochwertigeres Wachstum zu ermöglichen. Diese Neuausrichtung kostet kurzfristig Wachstum. Die Regierung hatte deswegen vor wenigen Monaten ein kleines Konjunkturpaket aufgelegt, bestehend aus Steuersenkungen und Erleichterungen für Mittelständer. (awp/mc/upd/ps)
