China: Stimmung unter Einkaufsmanagern weiter schlecht

China: Stimmung unter Einkaufsmanagern weiter schlecht
(Foto: JohnKwan - Fotolia.com)

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Peking – Die Stimmung in den Chefetagen chinesischer Industrieunternehmen bleibt trotz einer immer lockereren Geldpolitik trübe. Der von der Grossbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stieg zwar im Mai leicht um 0,2 Punkte auf 49,1 Punkte, wie die britische Bank am Donnerstag in Peking mitteilte. Der Indikator verfehlte aber die Erwartung der Experten und blieb den dritten Monat in Folge unter der wichtigen Marke von 50 Zählern. Ein Wert unter dieser kritischen Grenze bedeutet ein Schrumpfen der Industrie – liegt er darüber, expandiert sie.

Die Stimmungsdaten machen deutlich, dass die bisherigen geldpolitischen Massnahmen der chinesischen Notenbank nicht ausreichten, kommentierte Experte Frederik Kunze von der NordLB. Zuletzt hatte die People’s Bank of China (PBoC) mehrfach versucht, mit einer lockeren Geldpolitik gegen die Konjunkturflaute anzukämpfen. Zuletzt hatte die PBoC Mitte des Monats die Zinsen gesenkt. Der Ausleihungssatz für einjährige Kredite war um 0,25 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent nach unten gesetzt worden. Der Einlagensatz war ebenfalls um 0,25 Punkte auf 2,25 Prozent gesenkt worden.

Notenbank vor weiteren Zinsschritten?
Sollte sich die trübe Stimmung auch in den offiziellen Konjunkturindikatoren der amtlichen Statistikbehörde wiederfinden, rechnet Experte Kunze mit weiteren Zinsschritten der Notenbank. Im ersten Quartal war die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt um 7,0 Prozent gewachsen und damit so schwach wie seit sechs Jahren nicht mehr. «Für die Zentralregierung bewegt sich die konjunkturelle Dynamik im Reich der Mitte derzeit durchaus an der Schmerzgrenze», sagte Kunze weiter.

Am Aktienmarkt führte der schwächer als erwartet ausgefallene Stimmungsindikator umgehend zu neuer Hoffnung auf weitere Massnahmen der chinesischen Notenbank. Ausserdem könnte auch die Regierung in Peking versuchen, die Konjunktur stärker anzukurbeln. Die wichtigsten chinesischen Aktienindizes legten nach der Bekanntgabe der aktuellen Daten deutlich zu. So stieg der CSI-300 zuletzt um 1,67 Prozent auf 4834,12 Punkte. (awp/mc/upd/ps)

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