Chinas Immobilienmarkt kühlt sich spürbar ab

Chinas Immobilienmarkt kühlt sich spürbar ab

Peking – In China hat sich der Immobilienmarkt im Juli deutlich abgekühlt. Nach Angaben der nationalen Statistikbehörde vom Montag gingen die Preise in 64 von 70 Städten der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft zurück. Einen derart kräftigen Rückschlag bei den Immobilienpreisen habe es seit einer Umstellung der Erhebungsmethode Anfang 2011 nicht gegeben, hiess es weiter.

Für die Hauptstadt Peking meldete die Statistikbehörde den ersten Rückgang der Immobilienpreise seit April 2012. Im Vergleich mit dem Vormonat seien die Preise im Juli um 1,0 Prozent gesunken. In der Hafenmetropole Shanghai fielen sie um 1,2 Prozent, in der bedeutenden Industriestadt Guangzhou um 1,3 Prozent. In beiden Metropolen handelte es sich demnach ebenfalls um den stärksten Rückgang seit Einführung der neuen Erhebungsmethode.

Dritter Monat in Folge mit sinkenden Immobilienpreisen
Landesweit zeigen Daten einer privaten Immobilienfirma bereits seit einigen Monaten einen rückläufigen Trend. Nach Angaben des grössten Internet-Immobilienmarktes, SouFun Holdings, war der Juli bereits der dritte Monat in Folge mit sinkenden Immobilienpreisen.

Zuletzt hatten Volkswirte wie der HSBC-Experte Hongbin Qu vor der Entwicklung auf dem chinesischen Immobilienmarkt gewarnt. Demnach drohe ein weiterer Abschwung, der das Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte insgesamt dämpfen könnte. Als eine Ursache für die schwächere Entwicklung am Immobilienmarkt gelten Einschränkungen der politischen Führung in Peking bei der Kreditvergabe.

Ausländische Direktinvestitionen in China gehen drastisch zurück
Derweil sind die ausländischen Direktinvestitionen in China im Juli stark gefallen. Der Rückgang machte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 16,95 Prozent auf 7,81 Milliarden US-Dollar aus, wie das Handelsministerium am Montag in Peking berichtete. In den ersten sieben Monaten ergibt sich damit ein Zuwachs von mageren 0,35 Prozent. Im Juni hatte es auch nur eine minimale Steigerung um 0,2 Prozent gegeben, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Dagegen stiegen die chinesischen Investitionen im Ausland im Juli überraschend stark um 84,9 Prozent. In den ersten sieben Monaten waren es damit vier Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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