Deutsche Telekom verdient am Verkauf von US-Frequenzen

Deutsche Telekom verdient am Verkauf von US-Frequenzen
Timotheus Höttges, CEO Deutsche Telekom. (Foto: Telekom)

Timotheus Höttges, CEO Deutsche Telekom. (Foto: Telekom)

 Bonn – Die Deutsche Telekom hat im zweiten Quartal dank des Verkaufs von Mobilfunkfrequenzen ihren Gewinn deutlich gesteigert. Unter dem Strich blieb mit 711 Millionen Euro mehr als ein Drittel mehr übrig als vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Um Sondereffekte bereinigt ging das Ergebnis allerdings um gut ein Fünftel zurück, was an höheren Abschreibungen und Investitionen in den USA lag. Der Konzernumsatz blieb mit einem knappen Minus von 0,3 Prozent bei 15,11 Milliarden Euro stabil. Ohne Wechselkurseffekte und Verkäufe seien die Erlöse aus eigener Kraft aber um 0,6 Prozent gewachsen, hiess es. Die Prognose bestätigte das Unternehmen. Zu den zahlreichen Berichten um Interessenten für die US-Mobilfunktochter T-Mobile US machte das Unternehmen zunächst keine Angaben.

Operativ ging es knapp nach oben: Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda bereinigt) legte um 0,3 Prozent auf 4,43 Milliarden Euro zu. Dafür war vor allem das stark wachsende US-Geschäft verantwortlich, in Deutschland und Europa sah es anders aus. «Jetzt beginnen wir die Früchte einzufahren», wertete Telekom-Chef Tim Höttges die Zahlen als Erfolgsbeleg für hohe Investitionen. Mit dem Umsatz lag der Dax-Konzern knapp unter den Erwartungen von Analysten, bei Nettogewinn und dem operativen Ergebnis darüber.

Positive Bilanz in der Schweiz
René Mulder, Director Sales der T-Systems Schweiz, ergänzt die Halbjahreszahlen 2014 wie folgt: „Wir ziehen für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres eine positive Bilanz für die Schweiz, unsere Weichen stehen weiterhin auf Wachstum und wir fokussieren uns sowohl auf die Gewinnung neuer Kunden als auch auf den Ausbau unseres bestehenden Geschäftes. Diesen Fokus konnten wir im ersten Halbjahr 2014 unter anderem mit den Vertragsverlängerungen langjähriger Kunden wie dem Inselspital und der United Grinding Group AG festigen. Auch unsere Tochter, die T-Systems Data Migration Consulting AG, verzeichnet ein erfolgreiches Halbjahr, unter anderem beauftragte die Siniat GmbH sie mit der Historisierungslösung JiVS. Diese Verträge sowie diverse Top-Platzierungen in Schweizer Cloud und Mobile Enterprise Benchmarks stärken unsere Strategieausrichtung und lassen uns gespannt auf die nächsten sechs Monate schauen.“

Telekom erteilt Iliad-Angebot Absage
Die Telekom hat die Offerte des französischen Internetkonzerns Iliad für ihre US-Mobilfunktochter abgelehnt. Das Unternehmen sei immer offen für wertsteigernde Angebote für die Mehrheitsbeteiligung T-Mobile US . «Aktuell liegt uns ein solches Angebot nicht vor», sagte Telekom-Vorstandschef Tim Höttges am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Iliad hatte vor dem Wochenende für einen Anteil von 56,5 Prozent an dem US-Geschäft der Telekom 15 Milliarden US-Dollar geboten. 66,7 Prozent der Aktien gehören nach dem Teilbörsengang vergangenes Jahr noch den Bonnern.

Laut Medienberichten hatte sich der drittgrösste US-Mobilfunker Sprint mit dem japanischen Grossaktionär Softbank im Rücken wegen zu hoher Hürden von Wettbewerbshütern aus fortgeschrittenen Gesprächen über einen Kauf des Rivalen zurückgezogen. (awp/Telekom/mc/upd/ps)

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