Deutscher Exportmotor brummt wieder

Deutscher Exportmotor brummt wieder
(Foto: Marco2811 - Fotolia.com)

Wiesbaden – Die deutsche Wirtschaft scheint immer mehr an Fahrt zu gewinnen. Der deutsche Aussenhandel hat im August überraschend stark zugelegt, wie Daten vom Statistischen Bundesamt vom Montag zeigten. Zuletzt hatten bereits Daten aus der Industrie und Stimmungsindikatoren positiv überrascht.

Die Ausfuhren deutscher Unternehmen legten im August kalender- und saisonbereinigt um 5,4 Prozent zum Vormonat zu. Das ist der stärkste Zuwachs seit Mai 2010. Hier war lediglich ein Anstieg von 2,2 Prozent erwartet worden. Auch im Jahresvergleich stiegen die Exporte deutlich an. Verglichen mit August 2015 lagen sie 9,8 Prozent höher. Das ist der stärkste Anstieg seit Juni 2015, wie ein Mitarbeiter des Bundesamts erklärte. Der Aussenhandel entwickelte sich sowohl mit Ländern aus der Europäischen Union als auch mit solchen ausserhalb der EU robust.

Analyst: «Furioses Comeback» der Industrie
«Der deutsche Exportmotor brummt wieder», kommentierte Analyst Stefan Grosse von der NordLB. «Wir sehen uns damit in unserer Prognose bestätigt, dass 2016 ein hervorragendes Jahr für die deutsche Wirtschaft wird – aller Störfeuer zum Trotz.» Grosse verwies auch auf die jüngsten Industriedaten. So waren im August sowohl der Auftragseingang als auch die Produktion deutlich stärker gestiegen als erwartet. Grosse sprach sogar von einem «furiosen Comeback» der Industrie.

«Die Ampel für eine Fahrtaufnahme des deutschen Wachstums im zweiten Halbjahr steht auf Grün», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Erfreulich sei auch, dass die Importe zulegen konnten, was auf eine steigende Investitionstätigkeit schliessen lässt. Die Einfuhren nach Deutschland stiegen im August um 3,0 Prozent. Zum Vorjahresmonat legten sie um 5,3 Prozent zu.

Stimmungsindikatoren verbessert
«Gut möglich, dass das Wachstum für das Gesamtjahr 2016 besser ausfällt als allgemein erwartet», sagte Gitzel. Aber nicht nur «harte Zahlen» verbesserten sich zuletzt, sondern auch die Frühindikatoren. So bewerten Anleger die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Oktober so günstig wie seit Mai 2015 nicht mehr. Der Sentix-Index für Deutschland stieg laut Zahlen vom Montag um 8,2 Punkte auf 27,7 Punkte. Auch der entsprechende Indikator für die Eurozone insgesamt verbesserte sich deutlich. Zuvor war der viel beachtete Ifo-Index im September auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren geklettert. (awp/mc/upd/ps)

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