Deutschland: Inflation verharrt weiter auf tiefstem Stand seit über vier Jahren

Deutschland: Inflation verharrt weiter auf tiefstem Stand seit über vier Jahren
(Bild: © fotomek / fotolia.com)

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Wiesbaden – Der Preisauftrieb in Deutschland hat im September den dritten Monat in Folge auf einem niedrigen Niveau verharrt. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden nach einer ersten Schätzung mitteilte, lagen die Verbraucherpreise im September 0,8 Prozent höher als vor einem Jahr. Damit verharrt die Inflationsrate weiter auf dem tiefsten Stand seit Februar 2010. Volkswirte hatten dies erwartet.

Im Monatsvergleich zeigten sich die Verbraucherpreise im September laut Bundesamt ebenfalls unverändert. In dieser Abgrenzung hatte der Markt allerdings einen leichten Rückgang um 0,1 Prozent erwartet.

HVPI steigt ebenfalls um magere 0,8 Prozent
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg im September ebenfalls um 0,8 Prozent zum Vorjahr und hielt sich unverändert zum Vormonat. Hier hatten Volkswirte eine geringere Inflationsrate von 0,7 Prozent erwartet und einen Rückgang der HVPI-Verbraucherpreise zum Vormonat um 0,1 Prozent. Der HVPI ist für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) massgebend. Sie strebt für den gesamten Euroraum eine Rate von knapp zwei Prozent an, die aber lange nicht mehr erreicht wurde.

Warten auf Inflationszahlen aus dem Euroraum
Am Dienstag werden die Statistiker von Eurostat die mit Spannung erwarteten Inflationszahlen für die Eurozone veröffentlichen. Eine weiterhin sehr schwache Teuerung dürfte die EZB unter Druck setzen, die Geldpolitik möglicherweise weiter zu lockern. Die Notenbank wird am Donnerstag ihre geldpolitischen Entscheidungen veröffentlichen. Der Markt warten auf weitere Details zum angekündigten Kauf von gebündelten Kreditpapieren (ABS) und Pfandbriefen (Covered Bonds) durch die Notenbank.

Die endgültigen Preisdaten für September wird das Statistische Bundesamt am 15. Oktober veröffentlichen. (awp/mc/ps)

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