Deutschland: ZEW-Index sinkt stärker als erwartet

Deutschland: ZEW-Index sinkt stärker als erwartet

ZEW-Präsident Wolfgang Franz.

Mannheim – Die Konjunkturzuversicht deutscher Finanzexperten hat sich im Oktober stärker eingetrübt als erwartet. Die ZEW-Konjunkturerwartungen seien um 5,0 Punkte auf minus 48,3 Zähler gefallen, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einem geringeren Rückgang auf minus 45,0 Punkte gerechnet.

Auch die Lagebeurteilung gab weiter nach. Sie sank um 5,2 Punkte auf 38,4 Zähler und lag damit im Rahmen der Markterwartungen. Mit dem abermaligen Rückgang sind die ZEW-Konjunkturerwartungen nun zum achten Mal in Folge gesunken. Sie liegen damit so tief wie zuletzt im November 2008. Zudem haben sie sich noch weiter von ihrem historischen Mittelwert bei 25,3 Punkten entfernt.

Ähnliches Bild im Euroraum
Das ZEW führt die abermalige Stimmungseintrübung vor allem auf schwache Daten zur deutschen Binnenkonjunktur zurück, insbesondere aus dem Einzelhandel und der Industrie. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass Unternehmen und Konsumenten Investitionen und Konsumausgaben aufschieben. Hintergrund sei die europäische Schuldenkrise. Für den Euroraum ergibt sich ein ähnliches Bild wie für Deutschland. Hier gaben die Konjunkturerwartungen um 6,6 Punkte auf minus 51,2 Zähler nach. Die Lageeinschätzung sank um 3,8 Punkte auf minus 31,7 Zähler.  (awp/mc/upd/ps)

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