Wassermangel und Dürren: Die Wüste wächst

Wassermangel und Dürren: Die Wüste wächst
Menschen in einem ausgetrockneten Flussbett in der indischen Stadt Allahabad. (Foto: Sanjay Kanojia / AFP / SPIEGEL)

Vor 25 Jahren trat eine Uno-Konvention gegen Wüstenbildung in Kraft. Geholfen hat das wenig: Mehr denn je nehmen trockene Regionen auf der Erde zu – und bedrohen die Lebensgrundlagen von Menschen auf allen Kontinenten.

Im Westen des Irak liegt die Oase Rahalija. Hier in der Wüste speist eine unterirdische Quelle seit Jahrhunderten ein Wasserbecken. Vor gar nicht so langer Zeit schwammen darin noch Kinder. Aber mittlerweile ist das Becken nur noch weniger als zur Hälfte gefüllt. Der Wasserspiegel sinkt seit fünf Jahren – eine Entwicklung, die für die Bewohner der Region bedrohlich ist. Die Menschen fürchten um ihre landwirtschaftlichen Erträge und ihre Lebensgrundlage. Seit Generationen werden hier Palmen angebaut.

Solche bedrohlichen Entwicklungen zeigen sich auch in anderen Regionen der Erde häufiger. Wüsten, zu denen auch eisige Regionen wie die Antarktis zählen, bedecken schon jetzt etwa ein Fünftel der Erde – fast 30 Millionen Quadratkilometer. Zusammen mit den Halbwüsten sind es 50 Millionen Quadratkilometer. Doch in Zukunft könnten diese Flächen zunehmen, nicht nur im Irak. Für den gesamten Nahen Osten erwarten Forscher in den kommenden Jahrzehnten zunehmend Trockenheit. An diesen Hotspots des Klimawandels müssen sich die Menschen dort auf häufigere und längere Dürren einstellen, wie der Mainzer Klimaforscher Jos Lelieveld warnt.

Die Ursachen für die sogenannte Desertifikation können auch auf natürliche Weise zurückgehen, aber sie liegen vor allem beim Menschen. Dabei hat die Weltgemeinschaft vor ziemlich genau 25 Jahren eine Uno-Konvention gegen die Wüstenbildung in Kraft gesetzt – am 26. Dezember feiert sie Jubiläum. Die Vertragsstaaten verpflichteten sich, energisch gegen die Versteppung weiter Landstriche vorzugehen.

Aber der Erfolg der Initiative scheint überschaubar. Nach ihren Angaben gehen jedes Jahr zwölf Millionen Hektar Land durch Wüstenbildung und Dürre verloren. Auf diesem Gebiet könnte man 20 Millionen Tonnen Getreide produzieren. Wüstenbildung und Landdegradation verursachen jährlich Einnahmeverluste in Höhe von 42 Milliarden US-Dollar, rechnet die Convention to Combat Desertification vor.

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