Erstmalig eine unabhängige TEDx-Veranstaltung in Liechtenstein

Erstmalig eine unabhängige TEDx-Veranstaltung in Liechtenstein

Emily Segal, Trendforschungs-Kollektiv K-Hole (Foto: CapitalFm.com)

Vaduz – TED ist eine globale, ständig wachsende gemeinnützige Community, die wertvolle Ideen verbreiten möchte. Sie begann (1984) als Konferenz, an der Menschen aus drei Welten teilnahmen – Technologie, Entertainment, Design –, und hat seitdem ihr Spektrum ständig erweitert. TED glaubt fest daran, dass Ideen die Kraft haben können, Einstellungen, Menschenleben und letzten Endes die Welt zu verändern. TED-Konferenzen bringen interessante Denker und Macher zusammen, die bei der Konferenz die Rede ihres Lebens halten. TED spricht ein breites Publikum – bis 7 Millionen! – an.

Zu der unabhängig organisierten, lizenzierten Veranstaltung in Vaduz werden eine Anzahl internationaler und lokaler Redner eingeladen, die zu verschiedenen Themen, die sie leidenschaftlich interessieren, Stellung nehmen. Die Konferenz wird in Zusammenhang mit der Ausstellung ars viva 12/13 – Systeme, die vom
 28. Juni bis 15. Dezemember im Kunstmuseum Liechtenstein stattfindet, organisiert. Der ars viva-Preis wird jährlich vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. an in Deutschland lebende junge KünstlerInnen verliehen. Einer der Preisträger des Jahres 2012/13 war Simon Denny, dessen Ausstellungsbeitrag die Idee für diese Veranstaltung lieferte.

Votragende:

Peter Fend, Künstler (geb. 1950)
Nach Ausstellungen auf der Documenta (1992) und der Aperto in Venedig (1993) sowie der Veröffentlichung eines Buches mit dem Herausgeber Peter Weibel (Ocean Earth, 1994) wurde mir klar, dass ich die ganze Zeit über Architektur nach der Definition von Leon Battista Alberti aus dem 15. Jahrhundert betrieben hatte. Darunter ist der Einsatz von Techniken zu verstehen, die eine Stadt, ein bewohntes Gebiet mit vier Faktoren versorgen: Luft, Wasser, Bewegungsraum und Verteidigung. Eine Dekade des Verkaufs von Bildern ziviler Satelliten an globale Nachrichtenmedien, Analyse inklusive, steht für die Verteidigung. Modelle und Tests für Erdarbeiten und die Verwertung von Abfällen zu Keratin entstanden in Wien, London, Bristol, Chicago und der Mojavi-Wüste, um die Versorgung mit Trinkwasser sicherzustellen. Ultraleichte Wasserräder wurden als Ersatz für Dämme entwickelt, die Flüsse beeinträchtigen (z.B. den Lech). Um Bewegung ohne Schädigung des Bodens zu ermöglichen, entwickelte und baute ich Modelle von Megastrukturen, die sich über das Erdreich spannen oder in Hänge einkerben und so die Eingriffe in tierische Lebensräume minimieren. Für die Versorgung mit frischer Luft verwende ich schwimmende, versenkbare Konstruktionen sowie Ruder- und Segelboote, die die regelmässige Ernte von Süsswasser- und Meerespflanzen ermöglichen, was die emissionsfreie Produktion von Methan bzw. Wasserstoff sicherstellt. Begehbare Modelle von Aktionsorten für die Sharjah Biennale, das Smart Museum of Art (Chicago), das Arnolfini (Bristol), wegbereitend bei American Fine Arts Co., New York. Eine globale Variante – für einen Planeten mit der Antarktis als Zentrum – wird auf öffentlichen Plätzen grosser Metropolen als NEWSROOM präsentiert (einschliesslich einer Besichtigungsstation mit ozeanografischen Satellitenbildern via Global Feed). Die Recherche und Durchführung zu allen Projekten erfolgt zusammen mit Kollegen der Ocean Earth Development Corporation (NY/NZ).

Andi Götz, Berater für gemeinnützige Stiftungen und Philanthropen, Götz Charity Consulting
Andi Götz (geb. 1959, Schweizer und italienischer Staatsbürger, arbeitet in Liechtenstein) widmet fast sein gesamtes Berufsleben der Gemeinnützigkeit. Einstmals Teilhaber einer Anwaltskanzlei im schweizerischen Chur, arbeitet er seit seinem 30. Lebensjahr an der nachhaltigen Entwicklung in gemeinnützigen Organisationen. Von 1990 bis 1996 Geschäftsführer der Stiftung Bergwaldprojekt in der Schweiz, einer Organisation für Freiwilligenarbeit im Wald, die Menschen durch ihre Arbeit der Natur näher bringen möchte. (bergwaldprojekt.ch). Von 1996 bis 2012 Geschäftsführer der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA (cipra.org).

Femke Herregraven, Designerin und Wissenschaftlerin
Femke Herregraven (geb. 1982, lebt in Amsterdam) widmet sich in ihrer Arbeit den Bereichen Design und Wissenschaft und verknüpft aktuelle Themen wie globale Finanzindustrie, Geopolitik, Network Power und Informationspolitik. Ihre Forschungen und spekulativen Szenarien befassen sich mit der Dekonstruktion von Machtstrukturen und der Erkundung möglicher Alternativen. Ihre Arbeit umfasst Texte, Drucke, Informationsdesigns, Spiele, Zeichnungen und Installationen. Projekte u.a. Geographies of Avoidance (aktuell), Schizophrenic Assets (2013), Taxodus (2013), Hyper-butter, Mana-batteries (2012), Art Reserve Bank (2011–heute), Caribbean Mirage Zuidas (2011) sowie Expo 2020 Gbadolite (2010). Geographies of Avoidance setzt sich mit Offshore-Finanzsystemen und der Umgehung von Finanzvorschriften auseinander; zurzeit beschäftigt sich Herregraven mit dem Thema Hochfrequenzhandel.

Michaela Hogenboom Kindle, Expertin für Nachhaltigkeit, Unternehmerin
Michaela Hogenboom Kindle (geb. 1986, niederländische Staatsbürgerin, lebt in Liechtenstein) ist Mitbegründerin von SymBioSE Gemeinschaft und SymBioSE Beratung. Ihr Ziel ist die Förderung einer verbundenen, zukunftsfähigen Gesellschaft im Rheintal und darüber hinaus. Absolventin des Masterstudiengangs Strategic Leadership towards Sustainability am Blekinge Institute of Technology, Karlskrona, Schweden. Zuvor niederländische Jugenddelegierte für nachhaltige Entwicklung bei den Vereinten Nationen und Prozess-Koordinatorin für nachhaltige Entwicklung an der HAN University of Applied Sciences, Niederlande. Bachelorstudium für Human Resource and Quality Management, Abschlussarbeit im Rahmen von Enviu–Innovators in Sustainability, Niederlande. Hogenboom ist fest davon überzeugt, dass wir im Gleichgewicht mit unseren Mitmenschen und der Natur leben und so die Lebensqualität für alle steigern können. Dies setzt einen gesellschaftlichen Wandel und Paradigmenwechsel voraus. Unternehmergeist, Leidenschaft und persönliche Führungsqualitäten spielen für Hogenboom in diesem Übergangsprozess eine herausragende Rolle.

Michael Littger, Wirtschaftsjurist
Michael Littger (geb. 1976 in München, lebt in Berlin) ist Geschäftsführer von DsiN – Deutschland sicher im Netz. DsiN ist eine gemeinnützige Organisation, die es sich zur Aufgabe gesetzt hat, den sicheren Umgang mit Internet und IT zu fördern, um das Bewusstsein und Vertrauen in Bezug auf neue Technologien zu erhöhen. Littger ist Verfasser zahlreicher Publikationen zur digitalen Transformation; sein Leitfaden Cloud Computing – Wertschöpfung in der digitalen Transformation (2013) enthält Richtlinien für die Zukunft von Cloud-Dienstleistungen in Deutschland. Er ist Mitglied verschiedener Gremien und Ausschüsse, u.a. ICC Commission on the Digital Economy; Task Force IT-Sicherheit in der Wirtschaft, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Deutschland; Collaboratory e.V. (Think-Tank).

Michel André Maréchal, Assistenzprofessor für experimentelle Wirtschaftsforschung, Universität Zürich
Michel André Maréchal (geb. 1979, Schweizer und französischer Staatsbürger, arbeitet in Zürich) ist Verhaltensökonom und betreibt interdisziplinäre Forschungen an der Schnittstelle von Ökonomie, Psychologie, Politikwissenschaft, Kriminologie und Biologie. Verfechter eines empirischen Zugangs zur Wissenschaft; Durchführung von Labor- und Feldexperimenten, oftmals in Zusammenarbeit mit Unternehmen sowie gemeinnützigen und Regierungsorganisationen. Von 2004 bis 2007 Promotionsstudium an der Universität St. Gallen, Schweiz; 2007 Wechsel an das Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Zürich als Senior Postdoctoral Researcher.

Katja Novitskova, Künstlerin
Katja Novitskova (geb. 1984 in Estland, lebt und arbeitet in Amsterdam und Berlin) befasst sich mit der fortlaufenden Evolution von Materie sowie mit sozialen und informationellen Prozessen in der modernen globalisierten Gesellschaft und entwickelt persönliche Strategien für zukünftige Formen unserer Welt. Dank ihres Backgrounds in visueller Semiotik, Grafikdesign und neuen Medien reichen ihre Arbeiten von digitalen Collagen über Skulpturen, Installationen und kollaborativen Projekten bis hin zu Künstlerpublikationen. 2010 Post Internet Survival Guide, Künstlerbuch und kuratorisches Projekt. 2012 MACRO EXPANSION, erste Einzelausstellung in der Galerie Kraupa-Tuskany Zeidler, Berlin. Ausgewählte Duo- und Gruppenausstellungen: Speculations on Anonymous Materials, Fridericianum, Kassel; CCS Bard, Annandale-on-Hudson, NY (gemeinsam mit Timur Si-Qin); Profit|Decay, Arcadia Missa, London (gemeinsam mit Amalia Ulman); Art of Living, Galerie Valentin, Paris; Orlando, Brodbeck Foundation, Catania, Sizilien; TruEYE SurView, W139, Amsterdam. Novitskovas Arbeiten wurden u.a. in Artforum, Art Review, Frieze, Mousse, Metropolis M, Die Zeit und Volume vorgestellt. Seit 2013 für zwei Jahre Resident Artist an der Rijksakademie van beeldende kunsten, Amsterdam.

Emily Segal, Trendforschungs-Kollektiv K-Hole
Emily Segal (geb. 1988) arbeitet als Künstlerin und Beraterin in New York. Gründungsmitglied von K-Hole, Strategin für Corporate-Branding-Projekte bei Wolff Olins und Mitarbeiterin bei 032c, Magazin für zeitgenössische Kultur, Berlin. Vorträge zum Thema Branding und Konsumkultur (DLD, MoMA PS1, Serpentine Gallery, CPH:DOX).

Regula Stämpfli, Politikwissenschaftlerin und Dozentin
Regula Stämpfli wurde in der Schweiz geboren, lebt in München und arbeitet als Kolumnistin und Dozentin in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Vier Jahre lang arbeitete Stämpfli an einer zeitgemäßen Interpretation von Hannah Arendts Vita Activa, die 2007 unter dem Titel Die Macht des richtigen Friseurs in Brüssel veröffentlicht wurde. Die überarbeitete Version einschließlich Poesie von Algorithmen und dem begehrenden Pixelblick – eine Kritik an der Moderne und ihrer Auffassung von Zeit, Mensch und Arbeit – steht vor der Veröffentlichung. Ebenfalls 2007 initiierte Stämpfli gemeinsam mit ihrem Fachbereich IFG Ulm ein Förderprogramm mit dem Titel Designing Politics – The Politics of Design für die Stiftung HFG ULM. Die Ulmer Gespräche finden ihre Fortsetzung in verschiedenen Designnetzwerken. 2013 publizierte das Gütersloher Verlagshaus ihr Buch Die Vermessung der Frau, das hohe Bekanntheit erlangte (zweite Auflage nach 4. Monaten) und Gegenstand unzähliger Rezensionen und Lesungen auch in Radio und Fernsehen war. Regula Stämpfli ist eine vielseitige Intellektuelle und dank ihrer Publikationen und Fernsehauftritte als scharfsinnige Analytikerin, Kolumnistin und inspirierende Rednerin bekannt. Die Meinungen zu ihr sind kontrovers und reichen von der „Nervensäge aus Brüssel“ (Neue Zürcher Zeitung) bis hin zu der von ihren Studenten gewählten Bezeichnung „Lara Croft der Politologie“. Weitere bekannte Werke sind unter anderem die Kolumnensammlung Außen Prada, innen leer, sowie das gemeinsam mit Josef Riegger realisierte Fotobuch inklusive Ausstellung Frauen ohne Maske. Über Frauen und ihre Berufe. Stämpfli engagiert sich in verschiedenen internationalen Organisationen und arbeitet seit 2008 als unabhängige Expertin für die Europäische Kommission. Informationen zu öffentlichen Auftritten, Publikationen etc. finden sie unter www.regulastaempfli.eu .

Die Veranstaltung wird in englischer Sprache gehalten.

Anmeldung erforderlich (max. 100 Plätze)
Tiziana Condito
Tel +423 235 03 00
[email protected]

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