Ex-BMW- und VW-Chef Pischetsrieder vor Gericht

Ex-BMW- und VW-Chef Pischetsrieder vor Gericht

Wegen Steuerhinterziehung angeklagt: Bernd Pischetsrieder.

München – Einer der bekanntesten Automanager Deutschlands muss sich am kommenden Montag in München wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten: Der frühere Chef von BMW und später von VW, Bernd Pischetsrieder, soll in den Jahren 2000 bis 2003 Einkommensteuer von mehr als 200.000 Euro hinterzogen haben.

Pischetsrieder war von 1993 bis 1999 BMW-Chef und von 2002 bis 2006 Vorstandschef bei VW. Kein anderer vor ihm hatte es an die Spitze der beiden Autokonzerne geschafft. Doch der 63-Jährige war sowohl in München als auch in Wolfsburg gescheitert. 1999 stürzte er wegen des ihm angelasteten Rover-Debakels bei BMW, und auch bei VW lief es nicht rund. Die Anklage wegen Steuerhinterziehung markiert einen weiteren Tiefpunkt in der Biografie des Automanagers.

Chefsessel von Ferdinand Piëch übernommen
Pischetsrieder war am 1. Juli 2000 in den VW-Vorstand eingetreten und dort zunächst Chef der spanischen Tochter Seat und als Vorstand für Qualitätssicherung zuständig. Im April 2002 übernahm er den Chefsessel von Ferdinand Piëch. Im Laufe der Zeit verlor Pischetsrieder nach Darstellung von Branchenkennern jedoch die Rückendeckung von Piëch. Unter anderem die Aufarbeitung der VW-Affäre um Schmiergelder und Lustreisen für Betriebsräte, die aus Piëchs Zeit als VW-Chef stammt, soll dem mächtigen Aufsichtsrats-Chef aus der Porsche /Piëch-Dynastie nicht behagt haben. Im Jahr 2006 schied Pischetsrieder bei VW aus.

Einst als Visionär gefeiert
Auch bei BMW war der einst als Visionär gefeierte Manager in Unfrieden gegangen, nachdem die Übernahme der britischen Rover Group statt des erwarteten Erfolgs BMW einen Rückgang bei Absatz und Gewinn bescherte, und die Marken Rover, MG und Land Rover wieder verkauft werden mussten. (awp/mc/ps)

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