Ford ruft 1,2 Millionen Pick-up-Trucks zurück

Ford ruft 1,2 Millionen Pick-up-Trucks zurück

Ford-CEO Alan Mulally.

Detroit – Selbstzündende Airbags führen bei Ford zu einem der grössten Rückrufe der Unternehmensgeschichte: Am Donnerstag bestellte der Hersteller annähernd 1,2 Millionen Pick-up-Trucks seiner Erfolgsbaureihe F-150 und des Schwestermodells Lincoln Mark LT in die Werkstätten. Die Wagen stammen aus den Jahren 2004 bis 2006.

Ein Kurzschluss kann nach Angaben von Ford dazu führen, dass der Airbag unvermutet auslöst. Von Unfällen ist dem Hersteller nach eigenem Bekunden aber noch nichts zu Ohren gekommen. Die F-Serie von Ford ist der «Golf der USA». Kein anderes Auto verkauft sich derart gut in den Vereinigten Staaten. Die Wagen sind bei Familienvätern wie Handwerkern beliebt. Bereits im Februar hatte Ford 144.000 der schweren Pick-up-Trucks wegen des gleichen Defekts zurückgerufen. Die Mitarbeiter der Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA drängten jedoch darauf, den Rückruf auszuweiten. «Wir sind glücklich darüber, dass Ford unser Bekenntnis zur Sicherheit mitträgt», sagte NHTSA-Chef David Strickland.

Hersteller und Behörden übervorsichtig
Nach dem Debakel um klemmende Gaspedale bei Millionen Toyota-Autos sind die Hersteller und auch die Behörden übervorsichtig. Toyota war damals vorgeworfen worden, den Rückruf verschleppt zu haben und die NHTSA musste sich anhören, geschlafen zu haben. Allerdings hatten sich am Ende die weitaus meisten Unfälle bei Toyota als Fehler der Fahrer herausgestellt. Ford hatte vor mehr als zehn Jahren ein ähnliches Desaster in den USA erlebt: Damals kam es wegen Reifenplatzern zu einer Unfallserie bei den beliebten Explorer-Geländewagen. Der Autohersteller stritt sich damals mit dem Reifenhersteller Bridgestone/Firestone , wer Schuld sei. Es kam zu zahlreichen Klagen von Unfallopfern. (awp/mc/ps)

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