Formel-1-Rennstall Williams geht an die Börse

Formel-1-Rennstall Williams geht an die Börse

Teamchef Frank Williams.

Grove – Die Eigentümer des britischen Formel-1-Rennstalls Williams wollen beim angestrebten Börsengang bis zu knapp 80 Millionen Euro erlösen. Die maximal 2,74 Millionen Aktien werden zwischen 24 und 29 Euro je Stück angeboten, wie das Unternehmen am Mittwoch im englischen Grove mitteilte.

Teamchef Frank Williams bezeichnete den Börsengang als den Beginn einer neuen Ära. Damit sei die Zukunft als von grossen Automarken unabhängiges Team gesichert. Das Unternehmen gab an, die letzten drei Jahre profitabel gearbeitet und die Kosten für die kommende Saison bereits vollständig gedeckt zu haben. Formel-Eins-Boss Bernie Ecclestone zeigte sich erfreut und lobte sowohl Williams› Fähigkeit, effizient zu arbeiten als auch sein mehr als 40jähriges Engagement in der Formel 1.

Williams-Marktwert auf bis zu 290 Mio Euro geschätzt
Sollte der Börsengang gelingen, verkaufen die Williams-Eigentümer um Teamchef Frank Williams und Chefingenieur Patrick Head rund 27 Prozent ihres Rennstalls an Investoren. Dem Unternehmen selbst soll durch den Börsengang kein frisches Geld zufliessen. Der Marktwert des Unternehmens liegt gemessen an der Preisbildungsspanne zwischen 240 und 290 Millionen Euro. Das Williams F1 Team ist seit dem Jahr 1977 in der Formel 1, gewann neun Kontrukteurstitel und sieben Fahrer-Weltmeisterschaften. Unter anderem fuhren Formel 1-Legenden Nigel Mansell und Damon Hill für den britischen Rennstall, ebenso wie die beiden deutschen Fahrer Ralf Schuhmacher und Nick Heidfeld. Neben dem Formel-Eins-Engagement entwickelt Williams in Kooperation mit Porsche Technologien für den Einsatz in Serienfahrzeugen.

Erstnotiz im Entry Standard der Deutschen Börse
Die Emissionsbanken beginnen am heutigen Mittwoch mit der Platzierung der Anteile und wollen bis Ende des Monats alle Anteile an den Mann gebracht haben. Die Erstnotiz im gering regulierten Entry Standard der Deutschen Börse ist für den 2. März vorgesehen. Der Entry Standard stellt einen Kanal zur Eigenkapitalbeschaffung dar und hat deutlich geringere Transparenzanforderungen als der Prime und General Standard. Wegen des erhöhten Risikos in Folge fehlender Transparenz zielt der Entry Standard vermehrt auf professionelle Investoren ab.

Bank am Bellevue begleitet Williams F1 beim IPO
Die Bank am Bellevue AG wurde von der Williams Grand Prix Holdings PLC (Williams) mit der Federführung des Initial Public Offerings (IPO) betraut. Das Formel 1 Team hat der Schweizer Bank im Rahmen des IPOs die Rolle des Sole Global Coordinator und Sole Global Bookrunner übertragen. Das Bookbuilding beginnt mit dem heutigen Tag am 9. Februar 2011 und endet voraussichtlich am oder um den 28. Februar 2011. Die Preisspanne pro Aktie wurde gemäss heutiger Mitteilung von Williams auf EUR 24.00 bis EUR 29.00 festgelegt. Banken finden Informationen zum Angebot und zur Abwicklung auf der Website von Bank am Bellevue.

Erstmalige Gelegenheit für Investoren
«Es ist uns eine grosse Ehre, ein so erfolgreiches, profitables und traditionsreiches Unternehmen bei seinem Gang an die Börse zu begleiten», erläutert Claudio Steffenoni, Mitglied der Geschäftsleitung der Bank am Bellevue und Leiter Corporate Finance. Sir Frank Williams und seinem Management Team kommt eine Vorreiterrolle zu, ist es doch der erste Formel 1 Rennstall, der einen Börsengang anstrebt. In den mehr als dreissig Jahren seit seiner Gründung ist Williams ein unabhängiger Formel-1-Konstrukteur geblieben, der nun mit dem Börsengang eine nachhaltige Eigentümerstruktur für die Zukunft schaffen will. «Investoren erhalten erstmals überhaupt die Gelegenheit, über die Börse in die Formel 1, eine hoch dynamische Marketing- und Technologieplattform, zu investieren», fügt Claudio Steffenoni weiter an. (awp/Bank am Bellevue/mc/ps)

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