Hapag-Lloyd unter Druck – rote Zahlen

Containerschiff der Reederei Hapag-Lloyd.

Hamburg – Die Container-Reederei Hapag-Lloyd fährt weiter in den roten Zahlen. Für das zweite Quartal dieses Jahres weist das Unternehmen bei einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro einen Konzernverlust von 10,6 Millionen Euro aus, wie aus dem am Donnerstag in Hamburg veröffentlichten Zwischenbericht hervorgeht. Im ersten Halbjahr verlor die Gesellschaft damit knapp 33 Millionen Euro.

Ein Jahr zuvor hatte hier noch ein Gewinn von 175 Millionen Euro gestanden. Der Verlust zog auch das Ergebnis des Reisekonzerns Tui in den Keller. Tui ist mit 38,4 Prozent an Hapag-Lloyd beteiligt und hat am Morgen einen eigenen Quartalsbericht veröffentlicht.

Sinkende Frachttarife und hohe Treibstoffkosten

Sinkende Frachttarife und hohe Brennstoffkosten hätten das Ergebnis belastet, heisst es in der Mitteilung von Hapag-Lloyd. Zudem sei die Nachfrage nach Transportdienstleistungen in Japan nach Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe zurückgegangen. Auch der schwache Dollar habe sich negativ ausgewirkt. Die transportierte Menge lag mit 2,53 Millionen Standardcontainern (TEU) im ersten Halbjahr dennoch um 3,3 Prozent über dem Vorjahr. Auf mittlere Sicht seien die Aussichten für die Containerschifffahrt gut, schrieb der Vorstand im Zwischenbericht. Wegen zeitweiliger Ungleichgewichte könne es aber zu schwankenden Transportmengen und Frachtraten kommen.

Tui möchte sich von Hapag-Anteilen trennen
Hapag-Lloyd gehört mit 144 Containerschiffen mit einer Kapazität von 651.000 Standardcontainern zu den grössten Reedereien weltweit. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 6.800 Mitarbeiter. Hapag-Lloyd gehört zu 61,6 Prozent einem Konsortium, an dem die Stadt Hamburg und der Unternehmer Klaus-Michael Kühne die meisten Anteile halten. Weitere 38,4 Prozent gehören der Tui, die sich jedoch gern davon trennen möchte. Seit Ende vergangenen Jahres waren sowohl ein Börsengang als auch der Verkauf von Anteilen an einen Investor erwogen worden. (awp/mc/ps)

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