Internationalisierung von Firmen

Internationalisierung von Firmen
(Foto: unsplash / Unibas)

Frankfurt am Main – Die deutsche Industrielandschaft besteht aus mehr als Mercedes-Benz, Deutsche Bank und Thyssen Krupp. Tatsächlich sind es vor allem die «Hidden Champions», welche für Innovation, Umsätze und Beschäftigung sorgen. In vielen Regionen hat praktisch jedes Dorf seinen Marktführer auf der grünen Wiese stehen. Meistens sind das zwar Maschinen und Services, mit denen der Normalbürger nur indirekt zu tun hat. Es ist aber gerade dieser Erfindungsreichtum der meist eigentümergeführten Unternehmen, die international regelmäßig für Furore sorgen.

Die Hidden Champions, wie es sie in Deutschland zu Tausenden gibt, stehen für die legendäre Made-In-Germany Qualität und für technische Lösungen, auf die sonst niemand kommt. Doch eine Gefahr droht: das Verpassen von Marktchancen durch Fokussierung auf den traditionellen Standort.

Herausforderungen der Gegenwart

Der qualifizierte Mitarbeiter ist das Gold von heute. Es hapert und hängt an allen Ecken und Enden. Vom Bilanzbuchhalter bis zum Schweißer, vom CNC-Dreher bis zum technischen Redakteur, vom Einkäufer bis zum Verkäufer, in Deutschland fehlt es an allem. Recruiting geht heute zum großen Teil nur noch über gegenseitige Kannibalisierung. Das ist schlecht für den Unternehmer und es ist schlecht für Deutschland. An der niedrigen Geburtenrate können die Unternehmer nichts ändern. Deshalb ist gerade jetzt höchste Zeit, über den Tellerrand der grünen Wiese zu Hause hinauszuschauen. Jenseits der Grenzen Deutschlands warten willige Arbeitnehmer, welche den heimischen Standort hervorragend entlasten können. Eine internationale Ausrichtung der Produktion kann zu echten Win-Win-Situationen führen.

Neue Mitarbeiter in der Heimat lassen

Ein tschechischer oder polnischer Schweißer kann ebenso gute Qualität liefern, wie eine hierzulande ausgebildete Fachkraft. Das Lohngefälle ist in der Gegenwart gar nicht mal so sehr der gewünschte Vorteil. Viel wichtiger am Schweißer, Monteur, Blech- und Rohrbieger in Osteuropa ist die Verfügbarkeit. Mitarbeiter zu rekrutieren ist jenseits der östlichen Grenzen wesentlich leichter, als es gegenwärtig in Deutschland der Fall ist. Wenn das Unternehmen zum Arbeiter kommt statt umgekehrt, ist dieser Prozess besonders einfach. Die Hemmnisse der Fachkräfte, die Familie zurücklassen zu müssen, entfallen damit. Auch die lästige Suche nach Monteurswohnungen und die unvermeidlichen Reibereien mit der heimischen Belegschaft spart sich der findige Unternehmer auf diesem Weg. Praktisch kostenlos arbeiten diese Fachkräfte allerdings nicht mehr – doch das ist auch als Vorteil zu sehen. Wo ordentliche Löhne gezahlt werden, da entsteht Kaufkraft. Und die kann sich das international aufgestellte Unternehmen zunutze machen.

Die Belegschaft mitnehmen

Wichtig ist dabei aber, dass die eigene Belegschaft mitgenommen wird. Das Eröffnen einer Dependance im Ausland soll den heimischen Betrieb entlasten und auf seine Kernkompetenzen fokussieren lassen – ihn aber keinesfalls ersetzen. Diese Sorge war vor zwanzig Jahren berechtigt. Heute braucht davon keine Rede mehr zu sein. Das muss allerdings dem Betriebsrat und der Belegschaft auch entsprechend vermittelt werden. Hilfreich ist hier eine faire, offene und vor allem transparente Kommunikation. Wenn dadurch die dringend benötigten Schweißbaugruppen endlich in verlässlicher Pünktlichkeit und Qualität eintreffen, dann wird sich niemand mehr dagegen sträuben. Läuft die heimische Produktion dank der Leistung der Zweigstelle jenseits der Grenze, wird die Akzeptanz nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Synergien und Skaleneffekte nutzen

Das neue Werk jenseits der Grenze hat nicht zuletzt merkantile Effekte. Der Name des Unternehmens wird bekannter. Wer in einem kleinen polnischen Dorf als neuer Arbeitgeber und Umsatzsteuerzahler auftritt, der kann sich mit Sicherheit auf positive Resonanz freuen. Hier kann es sich lohnen, mit den Nachbarn über sein Vorhaben zu sprechen und Kräfte zu bündeln. Kommt nicht ein, sondern mehrere Unternehmer als potenzielle Investoren in besagtes Dorf, öffnen sich schnell ganz neue Möglichkeiten. Von eigenen Gleisanschlüssen und Autobahn-Abfahrten über großzügig ausgewiesene Gewerbegebiete oder ein Entgegenkommen bei Arbeitszeiten, Umweltauflagen oder Gewerbesteuern – im Verbund ist man immer stärker. Das sollte man zwar nicht übermäßig ausnutzen. Aber gewisse Freiheiten im Handeln können ganz frischen Wind in den Unternehmergeist bringen, der wieder zu neuen Lösungen führt. Die Internationalisierung ist damit eine gute Gelegenheit, das lästige Konkurrenzdenken hinter sich zu lassen. Ein gemeinsames Auftreten beim neuen Standortanbieter kann für alle Beteiligten die besten Vorteile bringen.

Keine Angst vor der Sprachbarriere

Besonders im östlichen Europa kann man noch nicht flächendeckend davon ausgehen, dass die internationale Geschäftssprache Englisch überall gesprochen und verstanden wird. Das gilt vor allem bei der Kommunikation mit den Fachkräften. Hier stehen aber bereits eine beruhigend große Anzahl an Dienstleistern bereit, die als effektive Schnittstelle zwischen internationalisierendem Unternehmen und der Belegschaft vor Ort dienen können. Ein interessanter Name hierzu ist Lingua Legis. Das Unternehmen hat sich vor allem als Partner für professionelle Übersetzungen bei Finanzen, Recht, Wirtschaft und Corporate Communications bewährt. Besonders Letzteres ist für die Anfangsphase der Internationalisierung vorteilhaft. Webseiten und Geschäftsbriefe professionell übersetzen zu lassen ist dabei nur der Anfang. Eine gelungene Unternehmenskommunikation vor Ort ist aber für die lokale Akzeptanz und das Gelingen des Unterfangens von entscheidender Bedeutung. Hier kann es sehr beruhigend sein, einen Partner zu haben, welcher die Sprache der Leute versteht. Lingua Legis ist hier einer der Anbieter, die hilfesuchende Internationalisten dort abholen können, wo sie stehen.

Botschafter werden

Ein Standort jenseits der Grenze ändert nichts an der Unternehmenskultur. Mit der Internationalisierung hat eine Firma auch die Chance, Werte und Missionsgedanken zu exportieren. Korrekt umgesetzt, strahlt dies auch in den eigenen Hauptsitz zurück. Das Bewusstsein, überall für die gleichen Werte zu stehen, macht ein Unternehmen glaubwürdig und gibt ihm hohes Renommee. Davon kann man eigentlich nie genug haben. Übrigens: Es muss nicht unbedingt Osteuropa sein. Auch der gesamte amerikanische Doppelkontinent lockt mit enormen Potenzialen, willigen Arbeitskräften und interessanten Bedingungen. (LL/mc/hfu)


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert