IWF hält Zahlungsausfall Russlands für «nicht mehr unwahrscheinlich»

IWF hält Zahlungsausfall Russlands für «nicht mehr unwahrscheinlich»
IWF-Chefin Kristalina Georgieva. (IMF Photo/Cory Hancock)

Washington – Angesichts der weitgehend blockierten Moskauer Devisenreserven ist ein Zahlungsausfall Russlands in Bezug auf seine Schulden im Ausland nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) «nicht mehr unwahrscheinlich». Wegen der infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Sanktionen drohe Russland eine «tiefe Rezession», warnte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Sonntag im Gespräch mit dem TV-Sender CBS.

Die Abwertung der Landeswährung, des Rubels, habe schon jetzt dazu geführt, dass die Kaufkraft der Menschen in Russland «bedeutend geschrumpft» sei.

Die internationalen Devisenreserven der russischen Zentralbank sind infolge von Sanktionen weitgehend blockiert. Damit ist es für Russland schwieriger geworden, den Kurs des Rubels bei Bedarf zu verteidigen. Zudem wird das Bedienen von Staatsschulden in Fremdwährungen wie dem US-Dollar oder dem Euro deutlich komplizierter. «Ich kann sagen, dass wir einen russischen Zahlungsausfall nicht mehr als ein unwahrscheinliches Ereignis betrachten», sagte Georgiewa. «Russland hat das Geld für den Schuldendienst, aber hat keinen Zugriff darauf», sagte sie.

Siluanow: 300 Mrd Dollar sind blockiert
Russlands Finanzminister Siluanow sagte gegenüber dem staatlichen russischen Senden Rossija-1, wegen der westlichen Sanktionen könnte Russland Finanzreserven im Wert von rund 300 Milliarden Dollar derzeit nicht nutzen. «Das ist etwa die Hälfte der Reserven, die wir hatten. Wir verfügen über eine Gesamtmenge von rund 640 Milliarden Dollar, ungefähr 300 Milliarden dieser Reserven befinden sich jetzt in einem Zustand, in dem wir sie nicht nutzen können.» (awp/mc/pg)

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