Janus Capital: US-Unternehmen erholen sich

Janus Capital: US-Unternehmen erholen sich

Denver – Gemäss dem aktuellen «Market Perspectives Fixed Income» von Janus Capital werden sich US-Unternehmen weiter erholen. Unter den Sektoren gibt es aber Unterschiede. Während die Automobil-Branche von den Konjunkturprogrammen profitiert hat, fehlt dem Immobilienmarkt die Nachfrage.

Auch wenn der Schuldenabbau der amerikanischen Unternehmen voraussichtlich noch viele Jahre andauern wird, gibt es doch Firmen, die allmählich mit dem Prozess abschliessen. Viele US-Unternehmen haben die Kosten gesenkt, operative Verbesserungen umgesetzt und die Lagerbestände unter Kontrolle gebracht. Die Firmen sind nun bestrebt, ihre Margen durch Wachstum mittels Investitionen sowie Fusionen und Akquisitionen (M&A) zu steigern. Vor allem Qualitätsunternehmen mit sehr soliden Bilanzen dürften von einer Erholung der US-Wirtschaft besonders profitieren. Janus Capital prognostiziert einen Anstieg des BIP-Wachstums von heute 2.6% auf 3.1% im Januar 2012.

Auslaufende Konjunkturprogramme und staatliche Sparmassnahmen
Trotz den mehrheitlich positiven Aussichten sorgen auf den US-Anleihenmärkten verschiedene Faktoren für Unsicherheit. Unterschiedliche Nachfragesituationen, knappes Kreditangebot, die schwierige Haushaltslage der Regierung und auslaufende Konjunkturprogramme beeinflussen die Sektoren. So profitierte der Automobilsektor direkt von den Konjunkturprogrammen und kurbelte sowohl die Nachfrage von Konsumenten und Geschäftskunden als auch das Kreditgeschäft wieder an. Der Immobiliensektor hingegen kämpft mit der schwachen Nachfrage und dem knappen Finanzierungsangebot. Dies belastet nebst Baugesellschaften auch Zulieferer und sogar einige im Rohstoffbereich tätige Firmen. Auslaufende Konjunkturprogramme in Kombination mit staatlichen Sparmassnahmen belasten ausserdem Unternehmen aus den Sektoren Technologie und Luftfahrt/Verteidigung.

Inflationsdruck in Brasilien
Global gesehen sind Anleihenanleger insbesondere mit   Währungs- und Inflationsfragen konfrontiert. Die Lage auf den Devisenmärkten scheint angespannt zu bleiben. Weltweit kämpfen die Länder um einen tiefen Wechselkurs, um die eigene Konjunktur zu stimulieren. Von Inflation spüren die Industriestaaten derzeit noch wenig, jedoch stehen Entwicklungsländer unter zunehmendem Teuerungsdruck. Vor allem in Brasilien, das mit 7.5% eine der stärksten BIP-Wachstumsraten in 2010 auswies und momentan einen der höchsten Leitzinssätze weltweit hat, ist die Gefahr von steigenden Kapitalzuflüssen gross. Die Zentralbank wird dazu gedrängt, mittels Währungs- und Leitzinsintervention die Entwicklung zu kontrollieren. In den starken europäischen Kernländern Deutschland und Frankreich führen zunehmende Exporte und die steigende Inlandnachfrage zu ersten Inflationsanzeichen. Die PIIGS-Staaten hingegen werden gemäss Janus Capital ihren Kampf gegen Deflation bei weiteren Sparmassnahmen und schwacher Konjunktur fortsetzen. In den USA und in Japan dürfte die Inflationsrate eher weiter abnehmen. (jan/pc/ah)

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