Japan erholt sich mit stärkstem Wachstum seit 1968 vom Corona-Einbruch

Japan erholt sich mit stärkstem Wachstum seit 1968 vom Corona-Einbruch

Tokio – Japans Wirtschaft hat sich in den Sommermonaten stärker vom Rekordeinbruch im Zuge der Corona-Krise erholt als bisher gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrössten Volkswirtschaft der Welt zog im dritten Quartal – auf das Jahr hochgerechnet – um 22,9 Prozent an, wie die Regierung in Tokio am Dienstag nach einer zweiten Schätzung bekanntgab. Damit revidierte die Regierung die ersten Schätzung leicht nach oben. Zuvor war nur eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um annualisiert 21,4 Prozent gemeldet worden. Analysten hatten eine Bestätigung der ersten Erhebung erwartet.

Damit ist die japanische Wirtschaftsleistung in den Monaten Juli bis September so stark gewachsen wie seit 1968 nicht mehr. Es ist das erste Mal seit drei Quartalen, dass Japans Bruttoinlandsprodukt wieder zulegte, nachdem die Wirtschaftsmacht zuvor in eine schwere Rezession gerutscht war. Experten rechnen jedoch damit, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich Japans Wirtschaft vollständig von den Auswirkungen der globalen Pandemie erholt haben wird.

Regierungschef kündigt riesiges Konjunkturpaket an
Um die Wirtschaft anzukurbeln, plant die Regierung ein weiteres milliardenschweres Konjunkturpaket. Ministerpräsident Yoshihide Suga kündigte ebenfalls am Dienstag ein Paket im Gesamtvolumen von 73,6 Billionen Yen (583 Mrd Euro) an, das sein Kabinett im Laufe des Tages absegnen wollte. Man wolle Beschäftigung sichern, Unternehmen unter die Arme greifen, die Wirtschaft wiederbeleben und einen Pfad für Wachstum mittels umweltfreundlicher und digitaler Technologien ebnen, sagte Suga bei einem Treffen mit den Regierungsparteien. Die eigentlichen Fiskalausgaben belaufen sich auf rund 40 Billionen Yen.

Das Gesamtpaket greift bereits auf den Staatshaushalt für das kommende Steuerjahr zurück und beinhaltet unter anderem die Aufstockung von Subventionsprogrammen für den Binnentourismus und zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Zur Finanzierung wird Japan einen dritten Nachtragsetat für das bis März laufende Fiskaljahr auflegen. (awp/mc/ps)

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